Montag, 30. November 2015

Patrick Senécal - 5150 Das Haus des Wahnsinns


Nach einem Sturz mit dem Fahrrad will der Student Yannick im Haus 5150 eigentlich nur um Hilfe bitten. Doch als er Schreie aus dem ersten Stock hört, wird er von dem Sadisten Jacques Beaulieu und dessen Familie gefangengenommen, damit er ihr Geheimnis nicht verrät.
Gequält und gefoltert ist Yannick jetzt dem Wahnsinn der ganzen Familie ausgeliefert. Weil er kein »Böser« ist, dürfen sie Yannick nicht einfach so töten, also muss er sich mit dem Vater in einer Partie Schach messen. Der Einsatz: Yannicks Leben.
Der erste Zug ist gemacht, doch welche Pläne sein Peiniger wirklich verfolgt, erkennt der Junge im Verlauf seines Martyriums erst nach und nach...

Yannick ist Anfang 20 und Student in einer neuen Stadt! An einem Sonntag will er mit dem Fahrrad seine neue Umgebung erkunden, stürzt aber und geht zu dem Haus mit der Nummer 5150 um zu fragen ob er sich über deren Telefon ein Taxi bestellen darf! Bevor es jedoch dazu kommt, geht Yannick ins Badezimmer um sich die aufgeschürften, blutigen Hände zu waschen und hört aus einem der Zimmer ein jämmerliches Stöhnen! Yannick öffnet die Tür, findet einen blutüberströmten Mann der ihn um Hilfe anfleht, wird in diesem Moment aber bereits von Hausbesitzer Jacques dabei ertappt und kurzerhand selbst eingesperrt!
Jetzt steht Jacques vor einem großen Dilemma denn er sieht sich selbst als die personifizierte Gerechtigkeit und tötet nur böse Menschen die den Tod auch verdient haben aber Yannick hat ja nichts Böses angestellt…! Freilassen kann er Yannick aber auch nicht denn dieser würde bestimmt direkt zur Polizei gehen und somit hält er Yannick letztendlich mehrere Monate in seinem Haus gefangen…! Yannick bittet irgendwann vor Langweile um einen Stapel Papier und fängt an seine Geschichte und alles was ihm während seiner Gefangenschaft wiederfährt aufzuschreiben…!

Die Geschichte wird also aus Yannicks Sicht erzählt, spielt im Jahr 1991 und der Leser liest quasi Yannicks Niederschriften, was ich eine gute Idee finde! Nach und nach erfährt man somit viel über Jacques Taten und darüber wie besessen dieser von angeblicher Gerechtigkeit ist!
Jacques ist mit der extrem gottesfürchtigen bzw fanatisch religiösen Maude verheiratet und hat eine 16 jährige Tochter namens Michelle und eine 10 jährige (autistische?) Tochter namens Anne!

Das Buch besteht aber nicht nur aus Yannicks Aufzeichnungen, sondern auch aus Maudes Tagebucheinträgen die im Jahr 1978 beginnen und davon berichten wie die junge, gottesfürchtige Maude den Gerechtigkeitsfanatiker Jacques kennenlernt und wie er sich im Laufe der Jahre immer mehr verändert! Auch die Tagebucheinträge haben mir gut gefallen, auch diese Idee fand ich sehr gelungen, nur braucht man für diese Einträge starke Nerven da Maude wirklich fanatisch religiös ist…!

Durch Yannicks Aufzeichnungen wird deutlich, wie auch er sich im Laufe der Zeit verändert und seine ganz eigene Form von Besessenheit entwickelt…! Das Schachspielen nimmt im Laufe der Geschichte eine immer größere Rolle ein und verkörpert quasi den Kampf „Gut gegen Böse“!

Die Geschichte beginnt und bleibt recht lange unspektakulär (aber interessant) wird dann zum Ende hin aber schön krank, bleibt aber durchweg erstaunlich unblutig und auch relativ unbrutal! Generell habe ich mit wesentlich mehr Blut und Gemetzel gerechnet aber das ist kaum der Fall…! Der Klappentext ist meiner Meinung nach nicht sehr gelungen weil er einen falschen Eindruck der Geschichte vermittelt denn „gequält und gefoltert“ so wie man sich das vorstellt, wird Yannick während seiner Gefangenschaft nicht! Die Geschichte ist schon recht krank, ist aber absolut keine blutige Metzelei und auch das Cover ist völlig unpassend gewählt und soll scheinbar etwas vermitteln was das Buch aber einfach nicht ist!

Eine coole Geschichte über Fanatismus, Besessenheit und verschiedene Auffassungen von Gerechtigkeit!


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