Sonntag, 26. März 2017

Frühling!



Spätestens seit diesem Wochenende kann man es nicht mehr leugnen –der Frühling is endlich da! Und bei diesem tollen Wetter nehme ich die geklaute Stunde sogar gerne in Kauf…!
Man werkelt im Garten, beginnt den Pool so langsam aus dem Winterschlaf zu holen, sitzt mit nem Buch in der Sonne –einfach herrlich!
Gestern Vormittag sind der Drachentöter und ich erst einmal nach Krefeld gefahren weil die Trödelmärkte jetzt auch aus der Winterpause zurückkehren und sind gemütlich über unseren Lieblingströdel geschlendert…!
Danach ab in den Garten und gegen späten Nachmittag wurde dann „Hans-Pedda“ (die Feuertonne) zum Leben erweckt! Würstchen am Stock und Stockbrot, dazu „Odin Trunk“ und bis spät in den Abend am Feuer gesessen!
Hoffentlich bleibt das Wetter jetzt auch so toll!








Liz Flanagan - Eden Summer

„Wenn wir Eden nicht finden, werde ich mir nie, nie verzeihen, was letzten Samstagabend passiert ist.“ 
Obwohl die schüchterne Jess und die allseits beliebte Eden so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht, kann nichts die beiden trennen. Bis Eden eines Tages spurlos verschwindet! Die Suche nach der vermissten Freundin konfrontiert Jess bald mit dunklen Kapiteln ihrer eigenen Vergangenheit, und dann ist da noch Liam, Edens Freund, mit dem Jess mehr verbindet als sie wahrhaben will.
 
Die 15 jährige Jess und ihre beste Freundin Eden sind extrem unterschiedlich und trotzdem wie Pech und Schwefel. Während Eden mit Ihrer großen und schlanken Figur, der gebräunten Haut und den langen blonden Haaren eher einem Model ähnelt, ist Jess klein, mager und bleich. Sie wechselt ständig ihre Haarfarbe z.b von blau zu knallrot, hat Piercings und ist tätowiert.
Eines Morgens erreicht Jess die schreckliche Nachricht dass Eden nicht nach Hause gekommen und spurlos verschwunden ist. Was ist passiert? Wo ist Eden?

Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen aus Jess´ Ich-Erzählperspektive erzählt. Während die Hauptebene chronologisch abläuft und mit dem Tag nach Edens verschwinden beginnt, werden Kapitelweise immer wieder Rückblicke der letzten Jahre eingestreut.

In diesen Kapiteln erfährt man viel über Jess´ und Edens Freundschaft und man erfährt auch was für schlimme Dinge beide bereits durchleben mussten. Diese Dinge bekommt man von der Autorin allerdings sehr gekonnt nur häppchenweise serviert, so dass die Geschichte immer spannender wird und man unbedingt wissen möchte was den beiden wiederfahren ist und ob diese Ereignisse mit Edens Verschwinden im Zusammenhang stehen…

An dieser Stelle möchte ich auch unbedingt noch auf das Erscheinungsbild des Buches eingehen denn eigentlich ist mir das Cover und die Aufmachung eines Buches immer völlig egal denn es kommt ja schließlich auf den Inhalt und nicht auf die Aufmachung an, aber diesmal möchte ich doch etwas dazu sagen.

Das Cover ist einem freundlichen und hellen Blau gehalten, es zeigt eine Kinderzeichnung und der Innenteil des Buches ist knallig grün. Alles deutet auf eine leichte Jugendgeschichte hin und auch der Titel „Eden Summer“ lässt nicht wirklich auf den Inhalt schließen.

Die Gestaltung des Buches steht nämlich im ziemlichen Kontrast zur Geschichte (was ich wirklich klasse finde, ist auf jeden Fall mal eine interessante und ungewöhnliche Idee) denn die Geschichte ist eher düster, schwermütig und melancholisch. Das Buch ist für Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren gedacht und dieser Altersempfehlung kann ich gut zustimmen, nur sollte man keine flockig leichte Jugendliteratur erwarten.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen Jugendthriller über Freundschaft, Trauer, Hoffnung, Liebe, Loyalität, Werte, Individualismus und noch einiges mehr. Eine sehr vielschichtige Geschichte die ich auf jeden Fall empfehlen kann!

Ein wirklich gutes Buch!


Dienstag, 21. März 2017

Uta Reichardt - Im Wolfsland

»Wolfsland – erlebe das Abenteuer deines Lebens«, steht auf dem Werbeprospekt des Schullandheims, in das die 14-jährige Lou mit ihrer Klasse fährt. Der Slogan verspricht nicht zu viel, wie sich bald erweist. Im Grenzland zu Polen wird aus einer harmlosen Exkursion zu Bildungszwecken unversehens ein Kampf gegen gewissenlose Machenschaften. Und Lou ist mittendrin. Die Ereignisse überstürzen sich, als die Waise sich gegen Mobbing zur Wehr setzt und vorzeitig nach Hause geschickt werden soll. Lou reißt aus. In den einsamen Wäldern trifft sie nicht nur auf Wölfe, sondern auch auf den rätselhaften Lupo, der sich hier versteckt hält. Plötzlich befinden sie sich beide auf der Flucht – vor den Suchtrupps auf der Spur der vermissten Schülerin und vor den Wilderern, die hinter den Wölfen her sind. Wenige Tage und Nächte stellen Lous Leben auf den Kopf. Am Ende erkennt sie: Ich bin nicht allein.
 
Zum Inhalt brauche ich gar nicht mehr zu schreiben da der Klappentext schon ausführlich genug ist.
Die Protagonistin Lou, aus deren Ich-Erzählperspektive die Geschichte erzählt wird, war mir zuerst nicht besonders sympathisch. Eine Außenseiterin die von ihren Mitschülern nicht akzeptiert wird, woran Sie meiner Meinung nach aber auch teilweise selbst Schuld ist und die auch zu Ihren neuen Pflegeeltern durchaus netter sein könnte.

Auf das Schullandheim und das erforschen der Wälder hat Lou mal gar keine Lust und auch zu ihrer Zimmergenossin, das einzige Mädchen das wirklich nett zu ihr ist, ist sie nicht gerade freundlich.
Dann überschlagen sich die Ereignisse und durch mehrere unglückliche Zufälle verschlägt es Lou alleine in den Wald, wo sie sich mit allerlei Gefahren wie Wilderern, Kälte und tagelangem Hunger auseinandersetzen muss.

Diese Tage verändern Lou, sie schließt endlich Freundschaft und zwar mit einem Jungen der gemeinsam mit den Wölfen in den Wäldern lebt und Lou bekommt durch ihn endlich Verantwortungsbewusstsein und einen Freund.

Das Buch ist ganz nett, hat mich aber nicht umgehauen. Ich lese recht oft Kinder- und Jugendbücher und habe schon oft Besseres gelesen. Das Buch ist für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren geeignet aber ich würde sagen dass ein 15 Jähriger das Buch bestimmt schon zu unspektakulär finden würde, obwohl der Klappentext ja durchaus sehr spannend klingt. Aber gerade der Klappentext nimmt der Geschichte auch schon die Spannung denn er verrät eigentlich schon zu viel…!

Die Geschichte ist nicht wirklich langweilig und wie gesagt ganz nett und ich möchte sie nicht unnötig schlecht reden aber mehr als „nett“ ist das Buch meiner Meinung nach halt nicht…!
Teilweise ist die Handlung auch recht vorhersehbar und es fehlt einfach das gewisse Etwas…

Freitag, 17. März 2017

Gismo und Kalle!



Endlich mal ein paar richtig warme und sonnige Tage!
Einen Nachmittag dieser Tage verbrachten wir im Garten und zwar mit Gismos neuen Freund Kalle!
Kalle ist der neue Hund meiner Patentante und ihrem Mann und ist ein süßer, 13 Wochen alter Schnauzer!
Meinte Patentante und ihr Mann hatten vorher einen Labrador, allerdings war der schon recht alt als meine Eltern Gismo bekamen und somit konnten wir es vergessen die beiden miteinander bekannt zu machen denn Gismo mag einfach keine großen Hunde und hat auch Angst vor ihnen…! Wir versuchten es ein paar Mal aber Gismo konnte Louis einfach nicht ausstehen…!
Vor 8 Monaten ist Louis leider gestorben und die beiden haben jetzt vor 3 Wochen den kleinen Kalle zu sich genommen! Und bevor Kalle zu groß für eine Freundschaft wird, haben wir beschlossen Gismo und Kalle miteinander bekannt zu machen…! Kalle ist zwar jetzt schon ein ganzes Stück größer als Gismo (was ja auch kein Kunststück ist) ;-) aber diese Größe ist für Gismo scheinbar noch akzeptabel und wir hoffen dass die Freundschaft auch noch Bestand hat wenn Kalle ausgewachsen ist…!
Die beiden haben jedenfalls ganz niedlich miteinander gespielt und wir hatten einen schönen Nachmittag im Garten…! Natürlich sind auch ein paar Bilder entstanden:



Montag, 13. März 2017

Hugh Howey - Level (Silo Band 2)

2049 Die Erde ist unbewohnbar. Nur wenige haben überlebt. Ihre letzte Hoffnung liegt tief unter der Oberfläche. Im einzigen Ort, an dem sie noch sicher sind. Im Silo. Doch ihre Sicherheit hat einen hohen Preis: In den Silos wird das Leben autoritär organisiert und streng reglementiert. Und es fordert Opfer. Als ein Aufstand ausbricht, muss der Wärter Troy alle Bewohner in den sicheren Tod schicken. Doch Troy weiß mehr über die Silos, als alle vermuten…

Ich konnte es gar nicht erwarten den zweiten Teil der „Silo-Trilogie“ zu lesen und war dann zuerst einmal ein wenig enttäuscht.

Die Personen die man im ersten Band so liebgewonnen hat und mit denen man so sehr mitfieberte, tauchten gar nicht auf. Der erste Band endete an einer sehr spannenden Stelle und ich bin fest davon ausgegangen dass der zweite Band genau dort wieder ansetzen würde aber das tut er leider nicht.
Die Geschichte beginnt im Jahr 2049 denn das ist das Jahr in dem alles begann und der Silo geplant und gebaut wurde. Die Hauptfigur ist der Mitte 30 jährige Donald, ein Abgeordneter der in Washington für den Senator arbeitet. Eher unfreiwillig wird Donald mit der Planung des Silos beauftragt und eine Zeitlang weiß er auch gar nicht so genau warum er so einen Silo überhaupt bauen soll und was genau er eigentlich tut.

Die Geschichte springt Kapitelweise in verschiedenen Zeiten hin und her denn während viele Kapitel von Donald im Jahr 2049 erzählen, gibt es auch viele Kapitel über einen Mann namens Troy und sein Leben im Silo im Jahr 2110. Diese Kapitel haben mich zu Anfang etwas genervt denn sie sind teilweise recht konfus, man versteht vieles nicht und einige Sachen scheinen keinen Sinn zu ergeben. Diese Ungereimtheiten klären sich im Laufe des Buches natürlich wie erwartet auf aber nervig fand ich das schon.

Im Laufe der Geschichte gibt es dann immer mehr Zeitsprünge und das Buch umfasst insgesamt eine Zeitspanne von 300 Jahren. Da ich kein großer Fan von Science-Fiction bin, fand ich es auch nicht so toll dass doch einige (für meinen Geschmack zu freakige) Elemente wie z.b das 100 jährige einfrieren und wieder auftauen von Menschen vorkommen.

Zwar ist es super dass man in diesem Band nun endlich erfährt was überhaupt mit der Welt passiert ist, wie es zu allem gekommen ist und wer die „Hintermänner“ des Silos sind aber für meinen Geschmack waren diese ganzen Erläuterungen etwas zu umfangreich. Ich habe bei Endzeitgeschichten selten erlebt  dass sich ein Autor so umfangreiche Gedanken über die Entstehung seiner Welt gemacht hat und dies so extrem detailliert erläutert und ziehe davor wirklich meinen Hut aber manchmal ist weniger halt einfach mehr…!

Während ich den ersten Band quasi inhaliert habe, musste ich mich hier teilweise zwingen weiterzulesen da manche Kapitel einfach zu detailliert und somit langatmig waren. Nicht dass diese Kapitel uninteressant waren aber es fehlte einfach der „Pep“ des ersten Bandes.
Bei der Hälfte schlägt die Geschichte dann zum Glück aber um, gewinnt deutlich an Tempo und ich konnte das Buch dann auch wieder kaum aus der Hand legen…!

Und gegen Ende passierte dann endlich das worauf ich die ganze Zeit gewartet (und auch mit gerechnet hatte) denn die Figuren aus Band eins und Band zwei treffen endlich aufeinander und man sieht einiges nochmal mit ganz anderen Augen.

Trotz einiger Schwächen ein sehr guter zweiter Band, den man aber nicht mit dem umwerfenden ersten Band vergleichen kann!

Ich freue mich aber jetzt schon sehr auf den dritten und letzten Band!

Sam Pivnik - Der letzte Überlebende

Sam war gerade mal 13 Jahre alt, als die Wehrmacht in Polen einmarschierte. Mit der Familie lebte er in einem oberschlesischen Städtchen, der Vater war Schneider und stopfte den Leuten die Hosen. Da wurde aus dem Städtchen ein Ghetto, und Sam, der damals noch »Szlamek« hieß, war mittendrin. Er überlebte, auch den Todesmarsch nach Auschwitz, die Selektion durch Mengele, die Zwangsarbeit, den Schiffbruch auf der Cap Arcona. All das erlebte Sam in den kurzen Jahren seiner Kindheit und Jugend. Vierzehn Mal entging er dem Tod. Der Krieg ließ keine Möglichkeit, an ein Morgen zu denken. Und wen interessierte nach dem Krieg das Gestern? Am Ende seines unglaublichen Lebens gelingt es Sam Pivnik, einem der letzten Überlebenden von Auschwitz, darüber zu sprechen.
 
Sam wuchs in ärmlichen aber glücklichen Verhältnissen im oberschlesischen Städtchen Bedzin auf. Der Vater arbeitete als Schneider, die Mutter war Hausfrau. Sam und seine 5 Geschwister gingen zur Schule und freuten sich jedes Jahr auf den Sommer, den sie im ca. 80 Km entfernten Örtchen beim Onkel verbrachten.

Zwar gab es auch vor dem Krieg schon immer Reibereien mit nicht jüdischen Familien denn Juden waren noch nie besonders gut angesehen aber als am 1. September 1939 die Deutschen in Polen einfielen, änderte sich alles und plötzlich waren die Juden DER „Feind“ schlechthin.
Der Ort Bedzin wurde bombardiert, viele Leute flüchteten aber Sam und seine Familie blieben. Schon sehr bald herrschten Nahrungsmittelknappheit und bittere Armut aber als jüdische Familie brauchten die Pivniks gar nicht erst mit Unterstützung, egal von welcher Seite, zu rechnen. Die Lage wurde immer schlimmer und schon bald musste die Familie ihre Wohnung aufgeben denn auch in Bedzin wurden am Stadtrand die ersten Ghettos errichtet und Juden durften nicht mehr in ihren gewohnten Umgebungen wohnen. Auch in den wenigen Geschäften in denen sie vor kurzem noch Lebensmittel erwerben durften gab es für sie bald nichts mehr zu essen…!

Dann wurde eines Tages auch das Ghetto geräumt und die Juden sollten „umgesiedelt“ werden. Es entstanden Tumulte und viele Familien die sich weigerten wurden erschossen. Sam und seine Familie versteckten sich mehrere Tage aber der drohende Hungertod und die Angst vor dem verdursten ließen sie schließlich kapitulieren und so wurde auch die Familie Pivnik in einen überfüllte Zug gepfercht und abtransportiert…! Die Reise endete in Auschwitz-Brikenau, dem berühmtesten und grausamsten „Arbeitslager“ der NS Zeit.

Bereits bei der Ankunft an der „Rampe“ wurde Sam von seiner Familie getrennt denn er wurde nach rechts geschickt, seine komplette Familie aber nach links in die Gaskammern…! Die nächsten Jahre erlebte Sam eine unvorstellbare Hölle und es ist bis heute noch unglaublich dass er diese überhaupt überlebt hat…!

Die Geschichte beginnt mit Sams Erzählungen darüber wie er schwer erkrankt mit „Judenfieber“ (Typhus) auf der Krankenstation in Auschwitz-Birkenau erwacht und nur knapp dem Tode entkommt weil ihn der berüchtigte Dr. Mengele trotz seiner schweren Krankheit doch nicht in die Gaskammer bringen lässt.

Dann macht die Geschichte einen Sprung zurück und in den ersten Kapiteln wird über Sams Kindheit in Bedzin vor dem Krieg, den Sommern auf dem Land und seinem bisherigen Leben erzählt…! Dann geht alles rasend schnell und die Geschichte entwickelt ein dramatisches Tempo! Mit unglaublich viel Detailgenauigkeit und einem enormen Erinnerungsvermögen (auch was Namen von Personen und Daten betrifft) durchlebt man quasi gemeinsam mit Sam die unvorstellbar schrecklichen Jahre der Gefangenschaft…!

Selbstverständlich wird die Geschichte aus Sams Ich- Erzählperspektive erzählt, so dass man wirklich das Gefühl hat Sam zu begleiten! Man kann es sich eigentlich nicht vorstellen dass überhaupt ein einziger Mensch dieses Grauen und diese Willkür überlebt hat aber Sam hat es geschafft und er ist dem Tod unzählige Male nur ganz knapp entkommen…!

Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, es war extrem spannend, hat mich extrem ergriffen und mehr als einmal sind mir Tränen in die Augen gestiegen…! Unfassbar was Sam alles erleben und erdulden musste…!

Natürlich haben wir alle schon unzählige Bücher über den Holocaust gelesen (in der Schule wurde man ja jahrelang mit fast nichts anderem überschüttet) aber dieses Buch war das Beste aber auch grausamste das ich je zu diesem Thema gelesen habe!

Jeder kennt mit Sicherheit auch unzählige Reportagen über die Judenvernichtung in den verschiedenen Konzentrationslagern aber es ist doch noch mal etwas ganz anders wenn es um Einzelschicksale geht und man die Figur/Person quasi auf einem jahrelangen Leidensweg begleitet, mit ihr mitfiebert und eine emotionale Bindung zu ihr aufbaut…!

Sams Geschichte ist auch etwas ausgewöhnlicher als die anderer Juden, denn Sam hatte zumindest ein wenig Glück im Unglück. Während die meisten Juden nur kurze Zeit in Auschwitz arbeiten „durften“ und dann ins Gas geschickt wurden, kam Sam irgendwann raus aus Auschwitz und musste in einem alten polnischen Kohlebergwerk arbeiten. Auch dort war das Leben die Hölle auf Erden aber dort hat er überlebt.

Sehr interessant fand ich auch dass man durch Sams Erzählungen von vielen SS Leuten erfährt von denen man vorher noch nie etwas gehört hat, einfach weil sie nicht so bekannt sind/waren sie standen den „hohen Tieren“ an Grausamkeit aber in nichts nach…!

Sam überlebte nicht nur Auschwitz, das polnische Bergwerk und den Todesmarsch kurz vor der Befreiung, sondern auch die Bombardierung des Schiffes „Cap Arcona“ auf das er mit unzähligen anderen überlebenden Juden von der SS zusammengepfercht wurde. Es ist wirklich unglaublich wie oft Sam dem Tod entkommen ist, ich glaube es gibt keinen Menschen der mehr Schutzengel auf seiner Seite hat…!

Auch von diesen Ereignissen erzählt Sam ausführlich und ich habe jedes Wort verschlungen…!
Sehr gut finde ich auch dass man auch viel über Sams späteres Leben nach dem Krieg erfährt. Man erfährt wie die erste Jahre verlaufen sind, wie es ihm ergangen ist, was aus ihm geworden ist und wie er alles verkraftet hat. Erstaunlich dass man so eine Jugend und solche Erlebnisse überhaupt verkraften kann!

Außerdem erfährt man auch was aus gewissen SS Monstern aus Auschwitz geworden ist denn selbstverständlich haben Sam diese Jahre nie wieder losgelassen und er hat immer versucht zu verfolgen was aus seinen Peinigern geworden ist und hat auch einiges unternommen um zumindest ein paar dieser Monster zur Rechenschaft zu ziehen. Auch darüber wird in den letzten Kapiteln ausführlich berichtet und das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

In der Mitte des Buches findet man 15 Seiten mit Originalfotos von Sam und seiner Familie, von der Befreiung und auch aus seinem späteren Leben. Diese Fotos haben mich auch sehr berührt und bringen einen das Buch NOCH einmal ein Stück näher.

Ich könnte noch ewig weiterschreiben aber irgendwann muss ja auch mal Schluss sein. Ich hoffe meine Rezension kann diesem Buch irgendwie gerecht werden denn es ist ein absolut großartiges Werk und unbedingt zu empfehlen!!

Allerdings ist es nichts für schwache Nerven, es ist extrem heftig!
Ganz, ganz großes Kino! Ich bin extrem begeistert!!

Sam Pivnik wurde 1926 in Oberschlesien geboren und lebt heute in einem Seniorenheim in London

Samstag, 4. März 2017

Neues aus dem Garten!



Heute war wettertechnisch ausnahmsweise mal ein richtig schöner Tag und diesen haben wie ausgiebig genutzt! Vormittags sind wir zur Mühle gefahren und haben uns mit Dünger bewaffnet denn eigentlich hätten wir mein Gemüsebeet bereits letztes Jahr düngen sollen/müssen…!
Danach ging es direkt in den Garten und teilweise schien die Sonne so kräftig dass wir ordentlich ins Schwitzen gekommen sind…! Das Beet ist jetzt super in Schuss und bald kann es endlich wieder losgehen mit dem Gemüseanbau!



In der Wohnung ist die Gemüsevorzucht bereits im vollen Gange und meine Paprikas sehen mittlerweile so aus:


Und auch mein Lieblingsgemüse hat mittlerweile das Licht der Welt erblickt! Das sind meine Tomaten (schwarze Töpfe = große Tomaten, braune Töpfe = Cocktailtomaten): 


Übrigens werde ich nach der phänomenalen Pleite vom letzten Jahr doch nochmal mein Glück mit dem „Guten Heinrich“ versuchen! Allerdings werde ich die Pflanzen diesmal auch in der Wohnung vorziehen damit ich sie eindeutig identifizieren kann und nicht wieder mit dem Unkraut rausrupfe! Ist halt schwierig etwas anzubauen ohne zu wissen wie es eigentlich aussieht…! Den Heinrich kann ich aber noch nicht zeigen, den habe ich heute erst gesät…!

Und weil das Wetter so schön war und ab morgen auch schon wieder schlecht werden und bleiben soll, haben wir heute auch angegrillt  –hatten wir uns nach der ganzen Arbeit aber auch verdient…!




Freitag, 3. März 2017

Hugh Howey - Silo



In einer feindlichen, zerstörten Umwelt gibt es nicht mehr viele Menschen. Sie haben sich in ein riesiges Silo unter der Erde geflüchtet. Um zu überleben, müssen sie die strengen Regeln des Silos befolgen. Aber einige Wenige tun das nicht. Sie sind gefährlich. Sie wagen es zu hoffen und zu träumen und stecken andere mit ihrer Hoffnung an. Ihre Strafe ist einfach und tödlich. Sie müssen nach draußen. Raus aus dem Silo. Juliette ist eine von ihnen. Vielleicht ist sie die Letzte.

Die Erde ist unbewohnbar, die Luft giftig! Seit mehreren Hundert Jahren leben die letzten Menschen in einem riesigen unterirdischen Silo auf 144 Stockwerken unter der Erde und wissen eigentlich nichts über die Außenwelt oder die Menscheitsgeschichte denn dieses Wissen ist verloren gegangen…! Die Regeln im Silo sind streng denn nur so ist das Überleben möglich! In welchem Jahr die Geschichte spielt wird leider nicht erwähnt!

Das Silo ist in 3 große Bereiche unterteilt! In den oberen Stockwerken sitzt z.b die Bürgermeisterin, eine gute und liebenswürdige aber auch naive Frau die nur das Beste für Ihr Volk will! Außerdem gibt es dort die Polizeistation, eine von mehreren Kranken- und Säuglingsstationen und eine von mehreren Hydrofarmen auf denen Gemüse angebaut wird und sogar ein paar Nutztiere wie Kaninchen und Schweine gehalten werden!

Der wirkliche Strippenzieher des Silos ist allerdings die IT Abteilung die sich in der Mitte des Silos befindet und alles peinlich genau überwacht und kontrolliert…! Jeder hat seine Aufgaben zu erfüllen, es gibt z.b die Träger, die den ganzen Tag zwischen den verschiedenen Stockwerken auf und abgehen um z.b Lebensmittel oder Nachrichten zu übermitteln!
Auch Partnerschaften und Familiengründungen werden strengstens überwacht denn der Platz im Silo ist schließlich begrenzt! Paare die sich offiziell als solche eintragen lassen, dürfen erst ein Kind kriegen wenn sie in der Lotterie gewinnen und diese Lotterie findet nur dann statt wenn Jemand gestorben ist und seinen Platz quasi für einen neuen Menschen freigegen hat…!

Um die Kontrolle nicht zu verlieren gelten aber auch noch ganz bestimmte und extrem strenge Regeln denn es ist z.b absolut verboten das Silo zu hinterfragen, Fragen über die Außenwelt zu stellen oder sogar nur von der Außenwelt zu sprechen oder gar den Wunsch zu äußern das Silo zu verlassen! Dies sind die schlimmsten Verbrechen die man im Silo begehen kann und ziehen den Tod durch die „Reinigung“ nach sich!

Oberhalb des Silos gibt es nämlich einen Turm der mit Kameras ausgestattet ist und über diese Kameras werden Bilder der Außerwelt in die erste Etage des Silos übertragen! Die Menschen aus der ersten Hälfte des Silos kommen nach Feierabend gerne dorthin um einen Blick auf die Außenwelt zu werfen, obwohl diese immer trostlos, grau und leer ist! Sandstürme verschmutzen die Kameralinsen aber immer wieder, so dass die Sicht getrübt wird und zwar so lange bis wieder eine Reinigung ansteht und die Verurteilten zum Säubern der Linsen aus dem Silo verbannt werden…! Sie bekommen zwar einen Schutzanzug aber ihr Tod ist unausweichlich denn die giftige Atmosphäre zersetzt die Anzüge innerhalb kürzester Zeit…!

Das Silo ist so gewaltig dass es 1-2 Tage dauert die gigantische Wendeltreppe komplett zu beschreiten und von ganz oben bis ganz unten zu gelangen! Dort in den Tiefen des Silos sitzt die Mechanik und dort lebt und arbeitet die 34 jährige Juliett leidenschaftlich an Ihren Pumpen und Generatoren um den Menschen im Silo das Leben so angenehm wie möglich zu mache! Sie interessiert sich nicht die Bohne für die oberen Etagen des Silos oder gar die Außenwelt sondern ist als Mechanikerin einfach nur zufrieden…!

Eines Tages hinterfragt der Sheriff des Silos zu viel und wird zur Reinigung verurteilt so dass nun ein neuer Sherriff her muss! Die Wahl fällt auf Juliett denn die clevere und fleißige Frau hat in der Vergangenheit bereits einmal bei polizeilichen Ermittlungen in der Mechanik geholfen und interessiert sich absolut nicht für die Außenwelt –eine perfekte Frau für diesen Posten also…!

Juliett ist zuerst gar nicht begeistert über ihre Beförderung denn ihr Herz schlägt für die Mechanik, sie lässt sich dann aber doch auf den Job ein und zieht in den oberen Bereich des Silos...! Dort fängt sie an das Vergehen des alten Sherriffs zu hinterfragen, beginnt in dieser Richtung heimlich zu ermitteln und stößt dabei auf jede Menge Ungereimtheiten was das Silo und die Außenwelt betrifft…!

Endlich mal wieder eine richtig geniale und ausführliche/umfangreiche Dystopie von der ich völlig begeistert bin!! Ideal für Leute die sich gern so richtig in Endzeitgeschichten festfressen denn dazu ist das Buch mit seinen 530 Seiten bestens geeignet! Von Anfang an ist die Geschichte sehr spannend und hat mich voll in ihren Bann gezogen! Teilweise konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen! „Silo„ ist der erste Teil einer Trilogie und schon bevor ich das Buch auch nur zur Hälfte durch hatte, habe ich mir die anderen beiden Bücher besorgt…!
Tolle Charaktere, eine außergewöhnliche und detailliert erschaffene Welt, unerwartete Wendungen, viel Spannung –was will man mehr…?!

Für Endzeitfans wirklich ganz großes Kino, ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen und werde jetzt gleich direkt mit dem zweiten Teil „Level“ beginnen!