Endlich Urlaub!! Und natürlich sollte es auf eine Otto-Tour gehen!!
Im letzten Jahr war ja wieder eine große Bayerntour geplant, die dann aber leider doch nicht stattgefunden hat und im allerletzten Moment abgesagt werden musste…!
Snow hat wieder alle Register gezogen um uns ein fürchterlich schlechtes Gewissen zu machen denn sie weiß mittlerweile ganz genau was es bedeutet wenn Otto so lange in der Einfahrt steht und mit allem möglichen Zeug beladen wird…! Ständig war sie in, auf und um Otto herum und war generell suuuper anhänglich! Das tat uns schon sehr leid aber wir können sie ja nicht auf unsere Touren mitnehmen…! Aber sie wird von Mama Engelchen ja immer bestens versorgt und kommt ja auch gut allein klar! Es ist aber schon sehr rührend wie vernarrt sie in uns ist…!
Dieses Jahr sollte die Bayerntour unbedingt nachgeholt werden aber bei diesem komischen „auf und ab Sommer“ war das noch nicht ganz dingfest…! Die Woche vor unserem Urlaub war wieder mal ein „ab“ und so wollten wir spontan entscheiden ob wir überhaupt nach Bayern fahren!
Eines stand aber bereits fest: Nach Oberbayern und ins Allgäu sollte es nicht gehen denn dafür ist dieser Sommer einfach zu unbeständig und 750 Kilometer waren uns einfach zu weit um vielleicht abbrechen zu müssen…!
Also ging es 450 Kilometer ins Frankenland denn das hatten wir in der Vergangenheit eher zufällig für uns entdeckt und sehr zu schätzen gelernt! Außerdem bietet das Frankenland so einige Vorteile für unsere Art Urlaub! In Oberbayern und im Allgäu ist es doch sehr touristisch und dort sind die Übernachtungsmöglichkeiten für uns und Otto deshalb ziemlich begrenzt und man muss nehmen was mach kriegen kann! Man kann nicht wählerisch sein und die Gefahr nicht alleine zu sein ist sehr hoch…!
Ganz anders sieht es in Franken aus, dort gibt es unzählige Möglichkeiten alleine zu stehen, man kann sich oftmals gar nicht entscheiden weil ein Platz schöner und abgelegener ist als der andere…! Aus diesen Gründen sollte es also eine Frankentour werden und sie war großartig!
Für die ersten beiden Nächte hatten wir über eine spezielle webside einen extrem einsamen Stellplatz am Wald für uns alleine gebucht! Diesen Platz kannten wir bereits denn dort haben wir im letzten Jahr eine Nacht gestanden als wir nicht in einem Rutsch nach Österreich durchfahren wollten…! Dieser Platz hatte uns so gut gefallen und war so extrem abgelegen dass wir ihn direkt wieder buchten denn nach 450 Kilometern hat man nicht unbedingt Bock noch einen Platz zu suchen, auch wenn es diese in Franken in Hülle und Fülle gibt…!
Der Platz in Unterfranken war genauso cool wie wir ihn in Erinnerung
hatten und das Wetter war traumhaft (und sollte auch die ganze Woche so bleiben
und noch besser werden)! Wir hatten soo ein Glück dass dieser komische Sommer tatsächlich mal eine komplette Woche lang stabil geblieben ist...!
An diesem Tag passierte nicht mehr viel, wir gingen nur ein bisschen an den Feldern spazieren und genossen die Natur und die absolute Einsamkeit auf unserer kleinen Lichtung…!
Der nächste Tag begann mit einem schönen und dekadenten Frühstück denn Otto hat ein kleines upgrade bekommen und verfügt jetzt über einen Backofen! Schon länger hatten wir damit geliebäugelt und die Tage auf dem Wasser hatten uns dann endgültig davon überzeugt! Frisch aufgebackene Brötchen, weit draußen im absoluten Nirgendwo – sooo cool!
Wir merkten schnell dass dieser Tag noch wärmer/heißer werden würde aber ich hatte eh eine Schattenwanderung geplant! Durch einen Wald ging es runter zum und durch das Felsenlabyrinth und schlussendlich zum Pfersag Wasserfall! Leider war der Wasserfall im Sommerurlaub! Damit hatten wir bei diesem wechselhaften Sommer tatsächlich nicht geregnet denn schließlich gab es bislang ja eigentlich keine komplette Woche ohne Regen…! Schade denn wir hatten uns schon auf eine Abkühlung gefreut…! Es war trotzdem eine nette 7 Kilometer Wanderung (zum Schluss dann leider doch noch durch die Sonne weil der Drachentöter mal wieder einen alternativen Weg gewählt hatte)! ;-)
An diesem Abend beschlossen wir uns ein Stückchen aus unserer Lichtung raus zu bewegen um den Abend und die Nacht mit Weitblick genießen zu können! Dort hatten wir dann spät abends noch einen kleinen „Wildunfall“ denn eine Fledermaus übersah Ottos weit geöffnete Hecktüren und donnerte volle Lotte davor – das hat vielleicht gescheppert…!
Wir rechneten uns aus dass wir an diesem Platz morgens trotzdem noch eine Zeitlang Schatten haben müssten und schlummerten selig ein! Am nächsten Morgen erwachten wir dann weil wir im eigenen Saft schmorten (so viel also zu unseren Kenntnissen bezüglich Himmelsrichtungen)! ;-) Also schnell Otto zurück auf die Lichtung gefahren um im Schatten zu frühstücken…!
Eigentlich sollte es an diesem Tag auf den „Zuckerhut“ gehen aber es war so heiß dass wir spontan umplanten und schon einen Tag früher nach Oberfranken ins Fichtelgebirge aufbrachen! Ich war nämlich auf alles vorbereitet und hatte mich für heiße Tage auch über mögliche Seen und Bademöglichkeiten informiert…! Ich hatte mich ziemlich gut informiert und einen See gewählt der nicht so überlaufen sein sollte und die Wahl fiel auf den Fichtelsee!
Der Drachentöter war von diesem Plan zuerst nicht so angetan denn an einem heißen Sommertag erwartete er dort Paselacken-Flachrennen und auch ich war trotz guter Recherche skeptisch beunruhigt…!Wie sich herausstellte gab es dafür aber überhaupt keinen Grund denn trotz der Temperaturen war der See nicht sonderlich gut besucht und wir konnten unser Glück kaum fassen! Nach 4 Kilometern hatten wir den See umrundet, stießen dabei mal wieder auf einen Abschnitt des Jakobswegs und sind mittlerweile fest davon überzeugt, dass wir irgendwann die ersten Leute sein werden die den kompletten Jakobsweg ausversehen gelaufen sein werden…! ;-)
Im Internet hatte ich bereits viele Bilder des Fichtelsees gesehen aber in Natura war er mit seiner wilden Optik sogar noch schöner! Überall gibt es immer wieder große Felsen und kleine Ausbuchtungen oder Bäume im Wasser und im Hintergrund die Wälder und Berge…! Teilweise hat man das Gefühl in Schweden oder Kanada zu sein! Noch nie hab ich einen schöneren See gesehen und wir waren einfach nur begeistert! Irgendwann suchten wir uns eine abgelegene Bucht, zogen die Badeklamotten an, gingen ins Wasser und schwammen mit Enten um die Wette – sooooo herrlich! Dort blieben wir dann eine ganze Zeit lang, bis uns ein Hüngerchen ereilte! Und auch auf der tollen Holzterrasse, der am See gelegenen „Almhütte“, fanden wir ohne Probleme einen Platz und ließen uns dort Flammkuchen schmecken…!
Dann wurde die Luft immer schwüler und man spürte dass ein Gewitter in der Luft lag! Wir schafften es wirklich in allerletzter Sekunde zurück zu Otto als es losbrach und ich hab noch nie so dicke Regentropfen gesehen! Das Gewitter war ganz schön heftig aber nach 15 Minuten auch schon wieder komplett vorbei! Kurze Zeit später erinnerten nur noch die nassen Straßen an den Regenguss! Die Luft war jetzt allerdings subtropisch…!
Als Übernachtungsplatz hatten wir im Vorfeld bereits einen kleinen Wanderparkplatz ins Auge gefasst aber als wir dort ankamen stand dort leider schon jemand…! Aber egal denn bei so vielen Möglichkeiten die das Frankenland hat, fuhren wir einfach ein paar Minuten weiter zum nächsten Wanderparkplatz! Dieser lag hoch im Wald und war sehr abgelegen! Dort störte uns niemand…!
Für den nächsten Tag waren im Fichtelgebirge kühlere Temperaturen und ein bedeckter Himmel angesagt, also perfekt für einen Aufstieg zum schönsten Aussichtspunkt im Fichtelgebirge! Von dichter Nebelsuppe war aber eigentlich nicht die Rede gewesen! Der Nebel war so dick dass man schon erahnen konnte dass er den ganzen Tag anhalten würde, der Aussichtspunkt wäre deshalb witzlos gewesen…!
Der Drachentöter macht sich ja immer ein wenig über meine übertriebenen Planungen lustig aber genau für solche Fälle mache ich sie! Ich habe nämlich immer genug Ausweichmöglichkeiten in der Hinterhand und so verließen wir das Fichtelgebirge spontan wieder und fuhren rüber in die fränkische Schweiz! Dort war nämlich für den Tag ein lockerer Sonne-Wolken-Mix angesagt und ich entschied mich für eine Wanderung zur „Oswaldhöhle“! Eine recht anspruchsvolle Runde, die in diesem Urlaub eigentlich nicht geplant war, für den „Notfall“ aber auf meiner Liste stand! Die 6 Kilometer waren teilweise schon heftig, haben sich aber total gelohnt! Die Tour ging nämlich nicht nur hoch zur Oswaldhöhle, der Wanderweg führte sogar durch die Höhle – sehr cool! Außerdem war die Aussicht vom Gipfel super! Nur die Wolken im „Sonne-Wolken-Mix“ fehlten und so wurde es doch noch heißer als eigentlich angesagt war…!
Auf dem Weg zum Startpunkt dieser Wanderung, entdeckten wir zufällig einen winzigen Wanderparkplatz mit toller Weitsicht und beschlossen sofort dass wir dort die nächste Nacht verbringen wollen…! Am Startpunkt angekommen, entschieden wir uns aber direkt wieder um denn dieser Platz war noch sooo viel toller! Ich weiß dass ich das schon öfter gesagt habe aber ich denke nicht dass wir jemals einen noch tolleren Platz finden werden (und dieses Mal bin ich mir sicher)! Soooo unfassbar großartig! Auf einem Plateau in den Bergen, mit fantastischer Weitsicht auf die Wälder, Felder und Berge der Umgebung – absoluter Traum und komplett allein…!
Das war der einzige Tag an dem es spät abends etwas kühl wurde da es etwas windig wurde und wir so hoch oben waren…! Am nächsten Morgen gab es einen spektakulären Sonnenaufgang mit Nebelbergen in der Ferne…!
Laut Wetterapp (die in der kompletten Woche erstaunlicherweise ziemlich zuverlässig war) sollte an diesem Tag auch im Fichtelgebirge wieder die Sonne lachen und so machten wir uns auf dem Weg zum Aussichtspunkt der am Vortag im Nebel lag…! Die geplante Tour war nicht lang, gerade einmal 4 Kilometer (auch hier wieder ausversehen Jakobsweg) aber der Aufstieg zum Aussichtsturm war abenteuerlich! Der untere Teil des Aufstiegs war nämlich gesperrt und so mussten wir ein Stück über Felsen kraxeln und uns durch Felsspalten quetschen (der Drachentöter war sehr stolz auf sich)! Es hat sich aber gelohnt denn die Aussicht war sehr beeindruckend…!
Und da wir nun wieder im Fichtelgebirge waren und das Wetter toll war, beschlossen wir dem Fichtelsee einen erneuten Besuch abzustatten…! Diesmal waren wir noch skeptischer denn es war Freitagnachmittag und das Wetter war toll…! Aber es war erstaunlicherweise noch leerer am See als 2 Tage vorher (wir können es uns nicht erklären) und auf der Terrasse der Almhütte bekamen wir diesmal sogar noch einen besseren Platz denn es war kaum jemand dort…! Diesmal bestellten wir uns einen dekadenten Nachtisch denn die Auswahl an Süßspeisen war super und 2 Tage vorher ging einfach keiner mehr rein…!
Zum Übernachten ging es dann wieder zurück an den Rand der fränkischen Schweiz denn dort hatten wir ja bereits diesen kleinen, tollen Wanderparkplatz entdeckt, den wir aufgrund des großartigen Plateaus dann doch nicht gewählt hatten…!
Dort saßen wir dann, genossen die Natur und die Weitsicht, bis dem Drachentöter auffiel dass am Horizont ein Feld gemäht wurde in dem ein Rehkitz rumsprang…! Wir wurden fürchterlich nervös und ich rannte los um mit wild fuchtelnden Armen den Mähdrescher zu stoppen! Der Bauer war von meiner Tat sehr beeindruckt, er hatte das Rehkitz aber bereits gesehen und es hatte das Feld auch schon wieder verlassen (was wir von unserer Position aus aber nicht sehen konnten)! Er lud mich ein bei ihm mitzufahren und so fuhr ich auf dem Mähdrescher mit, während er das Feld zu Ende mähte! Das war wirklich interessant und cool und wir unterhielten uns sehr nett…!
Es war der letzte Abend denn für das Wochenende waren im Frankenland 34 Grad angesagt und das wollten wir uns dann nicht mehr antun! Wandern kann man bei den Temperaturen ja nicht mehr und zu Hause wartete schließlich ein Pool auf uns! Ein bisschen Schade fand ich das schon denn für die nächsten beiden Nächte waren „Sternschnuppennächte“ angekündigt und wo kann man Sternschnuppen besser sehen als in der bayrischen Einöde…!? Aber ich konnte mein Glück kaum fassen denn am späten Abend konnte ich tatsächlich noch eine Sternschnuppe sehen die wohl etwas zu früh dran war…! Sooo schön und die Kirsche auf der Sahnetorte eines perfekten Urlaubs…!
Am nächsten Morgen gab es dann nochmal einen tollen Sonnenaufgang, bevor es dann nach 6 Tagen wieder nach Hause ging! Es war ein großartiger Urlaub, wir haben so viel gesehen und erlebt, hatten super tolle Übernachtungsplätze und sind wirklich viel im Frankenland rumgekommen! Es war ein richtig geiler Franken-Roadtrip!
Bilder gibt es natürlich auch: