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Samstag, 10. Februar 2018

Kristen Simmons – Artikel 5



Religiöser Fanatismus hält Einzug in die Vereinigten Staaten: Wer gegen die strengen Statuten der Moralmiliz verstößt, dem stehen öffentliche Demütigung, Haft und sogar der Tod bevor. Die 17-jährige Ember lebt mit ihrer Mutter allein und versteckt. Doch trotz aller Schutzmaßnahmen wird ihre Mutter verhaftet. Sie hat gegen Artikel 5 der Moralstatuten verstoßen, weil sie nicht mit Embers Vater verheiratet war. Ember wird in einer Besserungsanstalt für Mädchen gebracht und lernt dort Hass, Gewalt und fanatische Moralisten kennen. Sie weiß, sie muss ihre Mutter retten, koste es was es wolle ... und dazu braucht sie Hilfe des Mannes, der ihre Mutter verhaftet hat: Embers große Liebe, Chase.

Ember ist 17 Jahre alt und lebt in einem Amerika, indem nichts mehr so ist wie es einst war. Das Land hat zwei Ölkriege hinter sich, viele Städte sind zerstört und eine neue, moralisch fanatische Regierung ist an der Macht. Es gibt so gut wie kein Benzin mehr, der zivile Luftverkehr wurde eingestellt, das Fernsehen wurde abgeschafft und es ist verboten Filme zu schauen oder zu lesen, es sei denn es handelt sich um die Bibel. Geld gibt es auch nicht mehr, die Bevölkerung bekommt Essensmarken zugeteilt, von denen sie sich mehr schlecht als recht ernähren kann.

Die Sittenpolizei Amerikas, das „Federal Bureau of Reformationen“, von der Bevölkerung hinter vorgehaltener Hand als „Moral Miliz“ betitelt, versucht mit strenger und fanatischer Hand eine ganz neue Form von „Moral“ durchzusetzen. Sogar das Händchenhalten ist für unverheiratete Paare in der Öffentlichkeit verboten und wird bestraft. Nach Sonnenuntergang gibt es eine Ausgangssperre und in der Schule lernen die Kinder fast nur noch unnütze Dinge. Vor allem die Mädchen werden extrem klein gehalten denn von Bedeutung ist nur dass sie mal anständige und tief moralische (Haus)Frauen werden…

Die eher schüchterne und unauffällige Ember lebt schon ihr ganzes Leben mit dem Nachbarsjungen Chase Haus an Haus. Als Ember 16 Jahre alt ist, verlieben sie sich in einander, doch kurz bevor ihre junge Liebe überhaupt richtig erblühen kann, wird Chase zum Militärdienst der Moral Miliz einberufen. Er verspricht Ember sie nicht zu vergessen und zu ihr zurückzukommen. Ein Jahr später hält er sein Versprechen aber er kommt nicht allein zurück sondern in Begleitung der Moral Miliz denn ständig werden neue Paragraphen und Artikel von der Regierung ins Leben gerufen und gegen den neuesten Artikel, den „Artikel 5“, haben Ember und Ihre Mutter verstoßen. Embers Mutter ist nämlich seit Embers Geburt alleinerziehend und war nie verheiratet. Dies ist seit neuestem streng verboten und kann auch rückwirkend bestraft werden. 

Ember und Ihre Mutter sind nun keine anerkannten Mitglieder der Gesellschaft mehr. Beide werden von Chase und der Moral Miliz verhaftet und während Embers Mutter der Prozess gemacht werden soll, wird Ember in ein Resozialisierungsheim für Mädchen gesteckt. Dort soll sie „Werte“ und „Tugenden“ vermittelt bekommen bis sie 18 Jahre alt ist. Bis zu Ihrem 18 Geburtstag sind es noch 5 Monate aber Ember kann und will nicht so lange dort bleiben denn dort sind Gewalt und Demütigungen an der Tagesordnung. Ember beschließt zu fliehen und Ihre Mutter zu finden…

Die Geschichte spielt in einer nicht allzu fernen Zukunft und wird aus Embers Ich-Erzählperspektive erzählt. Die genaue Jahreszahl wird nicht erwähnt aber ich schätze mal dass die Geschichte so ca. 20-30 Jahre in der Zukunft spielt.

Das Buch erinnerte mich teilweise ziemlich an die großartige „Delirium Trilogie“ und ist auf jeden Fall zu empfehlen. Ein bisschen ärgerlich finde ich mal wieder dass der Klappentext nicht so ganz mit der Geschichte übereinstimmt. Ember und Ihre Mutter leben nämlich nicht allein und versteckt sondern führen ein „normales Leben“, soweit dies im Amerika der Zukunft überhaupt möglich ist. Sie wollen nur nicht sonderlich auffallen sondern einfach mit der Masse mitschwimmen und ihr Leben leben. 

Stellenweise weist das Buch für meinen Geschmack vielleicht etwas zu viel „Teenanger-Herzschmerz-Gedöns“ auf aber es ist ja auch ein Jugendbuch. Stellenweise ist die Handlung schon recht vorhersehbar aber das Buch macht auf jeden Fall Spaß. 

Leser die Spaß an Dystopien haben, kommen auf jeden Fall gut auf Ihre Kosten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, finde es aber gut dass es sich ausnahmsweise mal nicht um eine Trilogie handelt.

1 Kommentar:

  1. Bitte in der Ausleihe reservieren ;)
    Hört sich nach guter Unterhaltung an.

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