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Freitag, 7. Oktober 2022

Mit Otto im Saarland 2.0!

In der ersten Oktoberwoche hatten wir noch einmal Urlaub und natürlich wollten wir ganz doll unbedingt noch einmal für einen letzten „Ausritt“ in 2022 mit Otto los!

Schon seit Wochen hofften wir auf einen goldenen Oktober!

Die letzten beiden Septemberwochen war es kalt und verregnet und wir sahen den Ausritt schon ins Wasser fallen…! Aber die Wettergötter hatten scheinbar Mitleid mit uns und pünktlich zu unserem Urlaubsbeginn änderte sich das Wetter und es wurde tatsächlich eine goldene Woche angekündigt - WAS FÜR EINE FREUDE!!

Das Ziel stand selbstverständlich schon fest und ich hatte mich fürs Saarland entschieden! Zum einem weil es uns dort im April schon so gut gefallen hat und wir auch da schon so super Glück mit dem Wetter hatten (eines der wärmsten Bundesländer, aufgrund von irgendwelchen komischen Luftströmungen bla bla) und zum anderen weil ich noch bereits durchgeplante Wandertouren in der Hinterhand hatte…! Außerdem hatten wir im April einen super Stellplatz und wussten somit auch schon wo wir spitzenmäßig unser Basislager einrichten können…! 4 Tage sollten es werden und Montag in aller Früh ging es los! Feiertag – freie Straßen und Autobahnen, wir rauschten nur so durch…!

Gegen Mittag kamen wir an und zwar in der totalen Nebelsuppe! Ich konnte das gar nicht glauben denn ich verfolgte seit vielen Tagen akribisch die Wettervorhersagen und die komplette Woche sollte sonnig und warm werden…!

Wir bezogen unser Basislager im Wald und es war noch genauso perfekt wie im April! Für den ersten Tag hatte ich keine Wandertour festgelegt denn da wollten wir einfach alles auf uns zukommen lassen aber der Drachentöter verkündete feierlich dass ER jetzt zur Abwechslung mal was raussuchen würde – Bitte, wenn er möchte dann soll er tun…! Er erzählte ganz stolz dass er eine schöne, 6 Kilometer Runde, auf den Gipfel des Maunert gefunden hat, die auch direkt an unserem Basislager beginnt (unser Lager lag nämlich am Fuße des Maunert)! Also dann los, rein in die dicke Nebelsuppe des Waldes und der Berge! Noch nie sind wir bei solch einem Nebel im Wald gewesen, die Stimmung war irgendwas zwischen „Nebel des Grauens“ und „wrong turn“ und es sind fantastische Fotos entstanden…!

Je höher wir kamen desto mehr riss der Nebel aber auf und als wir auf dem Gipfel ankamen war der Nebel verschwunden, der Himmel war blau, die Sonne lachte, es war richtig warm und wir wurden mit einer tollen Weitsicht belohnt…!

Die Tour war super und hat mir ausgesprochen gut gefallen, nur der Drachentöter war etwas kleinlaut denn er hatte übersehen dass „seine Tour“ einige sehr alpine Abschnitte beinhaltete…! Er meckerte aber nicht rum (konnte er ja auch nicht denn schließlich war ICH diesmal NICHT schuld)! Aber natürlich war ich ein klitzekleines bisschen schadenfreudig – es sei mir verziehen…!  ;-)

Zurück bei Otto gab es dann erst einmal Essen und selbstverständlich den traditionellen Reise-Ouzo! Wir waren wie gesagt zwar im April schon einmal für 4 Tage an genau der gleichen Stelle aber im Oktober war das doch noch mal was ganz anderes! Dort ist man nämlich hauptsächlich von sehr hohen Eichen umgeben, die mittlerweile natürlich reichlich Eicheln tragen und somit war es teilweise ganz schön aufregend (vor allem in der Dunkelheit)! Ständig fielen Eicheln aus großer Höhe herab und raschelten somit ganz schön creepy durch die Bäume…! Es tut übrigens ordentlich weh wenn man eine Eichel aus 10 Metern Höhe auf den Kopp bekommt – für euch getestet…! Und auch die Eicheln die des Nachts immer wieder mal auf Ottos Dach schepperten, trugen einiges zum „wrong turn feeling“ bei – ich fands großartig…!

Im Laufe des Abends wurde es zwar recht kühl (klar, schließlich haben wir ja auch Oktober) aber mit dickem Pulli konnten wir ohne Probleme noch ein Weilchen draußen sitzen, bevor es dann ins Bett ging…!

Am nächsten Tag erwachten wir munter, ausgeruht und glücklich und bereit für eine weitere Wanderung! Während des Frühstücks zog allerdings wieder Nebel auf, es wurde kühl und somit brachen wir recht zeitig auf, ohne noch länger am Frühstückstisch rumzulungern…! Für den Tag hatten wir uns die Litermont-Gipfeltour vorgenommen, für die wir erst einmal 40 Minuten mit Otto fahren mussten…! Als wir vormittags am Startpunkt ankamen, hatte sich der Nebel aber zum Glück bereits aufgelöst und die Sonne strahlte…! Über den Litermont, am Gipfelkreuz vorbei, ging es hinab in die Teufelsschlucht und wieder empor…! Eine tolle wenn auch anstrengende Tour! Eigentlich sollte es noch über die Himmelsleiter gehen aber diese konnten wir trotz längerer Suche leider nicht finden…! Ein Wanderpärchen erklärte uns dann dass die altersschwache Himmelsleiter wohl schon vor längerer Zeit in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist - vielleicht auch besser so…!

Dann deckten wir uns wieder mit „Menschenfleisch“ vom örtlichen Hofladen ein und verbrachten den Nachmittag dann ganz gemütlich im Wald, mit Sonne und Buch - herrlich! Und ich musste mir tatsächlich das Gesicht eincremen, sonst hätte ich mir einen Sonnenbrand geholt...!

Am Abend trafen wir dann tatsächlich einen „alten Bekannten“! Im April drehte ein älterer Herr öfter mal seine Gassirunde in unserem Wald und wir kamen ein bisschen ins Plaudern! Wir scherzten dann dass er uns morgens gern mal Brötchen bringen könne…!

An diesem Abend war er wieder dort, wir sahen uns an und er sagte „kann es sein dass wir uns kennen?“ Dann erkannten auch wir ihn wieder und wir plauderten ein Weilchen miteinander…! Als er seiner Wege zog, rief ich ihm noch hinterher „vielleicht klappt es ja diesmal mit den Brötchen“ und er lachte…! Auch an diesem Abend war es nicht zu kalt und wir konnten noch gemütlich draußen sitzen…!

Als ich am nächsten Morgen noch schlaftrunken aus Otto taumelte, staunte ich nicht schlecht! Auf unserem Campingtisch (den wir über Nacht eigentlich nie reinholen) lag tatsächlich eine Brötchentüte mit frischen Brötchen! Soooooo unfassbar lieb und süß!! Da war der nette Herr doch tatsächlich in aller Frühe in den Wald gekommen um uns mit frischen Brötchen zu überraschen/zu verwöhnen! Wir können das noch immer nicht fassen! Und er muss richtig früh dort gewesen sein denn als ich aufstand war es gerade einmal 7.30 Uhr und noch nicht einmal richtig hell…! Wir konnten uns also ein richtig geiles Schlemmerfrühstück gönnen, mit frischen Brötchen und Wildschweinschinken vom Hofladen…!

Gegen 9 Uhr zog der Nebel wieder mit Macht hinauf und viel stärker als die Tage zuvor! Es wurde soooo schweinekalt, viel kälter als am Abend! Wäre es abends so kalt gewesen dann hätten wir es draußen nicht ausgehalten…! Wir zogen also alles an was die Reisetasche so hergab und starteten zur nächsten Wanderung denn untätig rumsitzen war unmöglich…! Es wurde also wieder eine Nebelwanderung und zwar wanderten wir den Saar-Hunsrück Felsenweg, bis zum Teufelsfelsen! Durchs wandern wurde uns auch ziemlich schnell warm aber der Nebel hielt sich an diesem Tag wirklich lange! Erst um 14 Uhr brach er auf aber dann kam die Sonne mit Macht! Wir hatten schon nicht mehr dran geglaubt aber es wurde tatsächlich noch ein super sonniger und richtig warmer Tag mit 23 Grad und die Sonnencreme kam auch wieder zum Einsatz – verrückt!

Den Nachmittag verbrachten wir dann mit Otto on the road, hielten immer wieder an um fantastische Aussichten zu genießen und fanden durch Zufall einen kleinen, ganz tollen und einsamen See! Dort hätten wir sogar prima mit Otto die Nacht verbringen können aber wir wollten dann doch lieber zurück in unseren Wald weil wir hofften, uns bei unserem Brötchengeber noch bedanken zu können…!

Und so war es dann auch denn am Abend kam er tatsächlich wieder mit seinem Hund vorbei und wir feierten ihn kräftig! Er war ganz verlegen und gerührt darüber dass wir uns so sehr über die Brötchen gefreut hatten! Wir plauderten wieder eine Weile und spielten intensiv mit dem Hund…! Dann verabschiedeten wir uns und er sagte „vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr noch einmal wieder“ und die Vorstellung finden wir wirklich schön…!

Der Abend war toll denn es war richtig warm, wir froren überhaupt nicht und man hätte meinen können es wäre Juni und nicht Oktober…!

Die Nacht wurde allerdings sehr abenteuerlich denn es kam Wind auf! Kein Sturm aber doch ein deutlicher Wind und wir standen die ganze Nacht unter „Trommelfeuer“! Die Eicheln wurden regelrecht aus den Bäumen geschüttelt und immer wenn wir gerade eingeschlafen waren, prasselte eine erneute Maschinengewehr-Salve auf Otto nieder – soooo scheiße laut! So ging es die ganze Nacht…! Am nächsten Morgen waren wir fix und alle! Außerdem trauten wir uns gar nicht Otto zu begutachten denn wir rechneten mit einem kräftigen Hagel- äh Eichelschaden…! Aber zum Glück hat Otto nichts zurückbehalten (was ich bei der Geräuschkulisse noch immer nicht glauben kann)! Aber auch wenn es so gewesen wäre dann wäre das halt so! Otto ist ja schließlich ein kleines Camping-Einhorn, da bleiben Macken, Kratzer und Dellen halt nicht aus…!

Aber etwas anderes mussten wir sehen, nämlich Brötchen! Er hatte es tatsächlich noch einmal getan, als Abschiedsgeschenk…! Hoffentlich sehen wir den alten Mann tatsächlich noch einmal wieder denn ins Saarland fahren wir bestimmt auch noch ein weiteres Mal…!

Nach dem Frühstück ging es dann wieder nach Hause! Wehmütig aber glücklich! Wehmütig weil es definitiv die letzte Tour 2022 war und glücklich weil es so schön war! Wie schon beim Saisonstart im April haben wir mehr bekommen als wir uns erhofft hatten und somit kann die Campingsaison 2022 jetzt beendet werden…! Traurig bin ich natürlich trotzdem aber auch nächstes Jahr wird es wieder Frühling und dann wird Otto auch wieder schnellstmöglich gesattelt…!

Und wie immer gibt es hier natürlich die Bilder zur Tour:

https://youtu.be/GfVsq6S3NMU

 

2 Kommentare:

  1. Fazit: Je schöner die Sommersaison, desto dringender die Selbsthilfegrupe der anonymen Campoliker ;) Auf, dass wir gut durch den Winter kommen

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    1. Wir müssen uns nur gegenseitig aufbauen wenn der Winterblues kommt... ;-)

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