Seiten

Sonntag, 12. August 2018

Hund oder Huhn?


Tja Uschis Einzug ist dann doch nicht so problemlos verlaufen wie wir dachten! Den ersten halben Tag war alles recht entspannt aber dann verzog sich Uschi in den Stall war nicht mehr zu sehen! Am nächsten Tag kam sie dann gar nicht mehr raus ins Freilaufgehe und wir konnten es uns nicht erklären! Fressen gibt es nur draußen aber sie kam einfach nicht raus und bekam somit auch nichts zu fressen! Wir fütterten Sie dann drinnen und schoben ihr Verhalten auf normale Eingewöhnungsschwierigkeiten aber es wurde nicht besser sondern eher noch immer schlimmer! Gingen wir in den Stall so kam sie freudig auf uns zugestürmt, „redete“ mit uns und drückte sich wie eine Katze richtig an unsere Beine…!

Am nächsten Tag legte sich Papa Engelchen auf die Lauer weil wir unbedingt wissen wollten warum Uschi so ein Verhalten an den Tag legt und die Ursache war dann recht schnell klar! Gertrud, unser kleines braunes Huhn ging immer fürchterlich auf Uschi los und Uschi hatte totale Angst! Dass Hühner einem neuen Huhn erst einmal kräftig zusetzen das ist leider unvermeidlich und wir kannten das von Früher leider auch noch allzu gut aber SO schlimm haben wir das früher nie erlebt!

Irgendwann rief mich mein Vater ganz panisch nach hinten weil Gertrud die kleine Uschi richtig durch den Auslauf schmiss! Uschi war zu Tode verängstigt, ihr Herz raste, sie pumpte wie ein Maikäfer und wir dachten wirklich dass sie gleich einen Herzinfarkt bekommt! Ich ging in den Auslauf, nahm sie auf den Arm und die Kleine drückte sich schutzsuchend an mich, einfach nur glücklich beschützt zu werden! Sie tat uns sooo unendlich leid und uns war klar dass das so nicht funktionieren kann und schnell eine Lösung her muss…!

So eine Lösung muss aber erst einmal gefunden und auch umgesetzt werden denn wieder abgeben wollten wir Uschi auch nicht! Vorübergehend zog Uschi dann erst einmal in einem Katzenkorb bei uns in der Wohnung ein, während wir uns etwas überlegten! 3 Tage hatten wir die Kleine in der Wohnung und in dieser Zeit haben wir uns schwer in sie verliebt denn dieses kleine Hühnchen ist einfach unglaublich! Sie war ja von Anfang an schon recht zutraulich aber was in diesen 3 Tagen passierte das können wir eigentlich immer noch nicht glauben aber es ist wahr! Innerhalb eines Tages wurde Uschi sowas von anhänglich dass sie uns auf Schritt und Tritt hinterherlief (sie hatte am Tag mehrere Stunden „Freigang“), unsere Nähe suchte, sich an unsere Beine schmiegte und ständig mit uns „redete“! Verlies Jemand von uns en Raum dann rief sie nach uns und wir fragten uns ob es sich bei Uschi tatsächlich um ein Huhn oder nicht doch um einen Hund handelt! Sie eroberte unsere Herzen im Sturm und spätestens jetzt war klar dass wir sie auf keinen Fall wieder hergeben!








Und hier noch ein Video das zeigt wie vernarrt Uschi in uns ist:

https://www.youtube.com/watch?v=MoeqRXRW0nA

Das ist einfach der Hammer, wir hatten sie zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 4 Tage bei uns!

Dann begannen natürlich die ersten Diskussionen denn der Drachentöter wollte sie für immer bei uns in der Wohnung behalten und es wäre gelogen wenn ich nicht auch darüber nachgedacht hätte aber zum Glück siegte bei mir der Verstand über das Herz (auch wenn es mir genauso schwer fiel)!

Aber mal im Ernst, auch wenn es nicht so scheint aber man darf wirklich nicht vergessen dass Uschi ein Huhn ist und kein Hund! Hühner müssen raus, müssen in der Erde scharren, sich im Sand baden, mit Artgenossen zusammen sein, alles andere wäre doch nicht artgerecht und schon ziemlich egoistisch von uns…! Natürlich liebt sie uns scheinbar heiß und innig aber sie hat Bedürfnisse die man in der Wohnung einfach nicht erfüllen kann! Außerdem waren die 3 Tage mit Uschi zwar super toll und spaßig aber auch anstrengend! So ein Huhn ist natürlich nicht stubenrein, macht Dreck und will bespaßt werden weil ihm natürlich sonst langweilig ist! Zwischendurch hatte ich teilweise echt das Gefühl für ein Kleinkind kümmern zu müssen…! Der Drachentöter arbeitet sehr viel und ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen ein Huhn in Vollzeit zu betreuen auch wenn ich natürlich auch heiß und innig in Uschi vernarrt bin…! Der Drachentöter wollte diese ganzen Argumente zuerst aber nicht einsehen und Uschi ums Verrecken nicht mehr aus der Wohnung lassen!

Zum Glück wurde er aber irgendwann einsichtig und wir kümmerten uns um eine Lösung für das Uschi-Problem! Wir schafften ein kleines Häuschen heran, trennten einen Teil  des Freilaufgeheges ab und quartierten Ingrid und Uschi dort ein denn mit Ingrid hatte sich Uschi ja gut verstanden! Gestern zog Uschi dann also nach 3 Tagen bei uns aus und dem Drachentöter brach das Herz! Er hat jetzt ganz doll Angst dass Uschi von uns bald nichts mehr wissen will…!


Den gestrigen Tag verbrachte Uschi noch sehr zurückhaltend neben Ingrid und man sah ihr an dass sie nicht besonders glücklich war (Panik hatte sie aber auch nicht)! Immer wieder rief sie auch nach uns und suchte uns, was dem Drachentöter (und mir auch) den ganzen Auszug noch zusätzlich erschwerte! Heute hat sie sich aber schon ziemlich gut eingelebt, sie frisst mit Ingrid aus einem Napf, erkundet das „neue“ Gehege und wirkt schon sehr zufrieden! Gestern haben wir sie natürlich erst einmal in Ruhe gelassen um ihr die „Abnabelung“ von uns nicht noch schwerer zu machen aber heute sind wir ein paar Mal bei ihr drin gewesen denn zahm soll sie auf jeden Fall bleiben! Sie freut sich wenn wir kommen, streicht uns um die Beine, „erzählt“ direkt drauflos, lässt sich streicheln, ist aber auch nicht panisch wenn wir wieder gehen und schreit auch nicht nach uns! 





 

Auch der Drachentöter ist jetzt glücklich dass Uschi weiterhin so zutraulich ist und hat auch eingesehen dass es ihr im Stall besser geht als in unserer Wohnung und sie dort einfach ein artgerechtes Leben hat!

Allerdings ist dieser Zustand keine Endlösung denn das Häuschen ist nicht winterfest und irgendwann müssen wir wieder versuchen alle Hühner zusammen zu führen aber das werden wir frühestens in 4 Wochen versuchen! Bis dahin können sich die Mädels durch den Zaun sehen, an einander gewöhnen und sich „beschnuppern“! Und ich hoffe soooo sehr dass doch noch alles gut wird und die Mädels den Winter alle gemeinsam in einem Stall verbringen können denn wenn nicht dann haben wir echt ein großes Problem denn Uschi geben wir auf keinen Fall wieder her…!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen