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Sonntag, 1. Oktober 2023

Lucilles große Schwester Liese!

 

Anfang Januar, als der Winterblues ganz doll an mir nagte, musste ein neues (indoor)hobby her, damit mir zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt!

Das war der Moment als meine tin whistle „Lucille“ hier einzog…! Ich hatte nicht viel Hoffnung, stellte dann aber doch fest, dass ich tatsächlich gar nicht so unbegabt an der Flöte bin wie angenommen…! Ich will auf keinen Fall sagen dass ich besonders gut bin aber ich bin mittlerweile ganz zufrieden und spiele ja auch nur zum Spaß und für mich selbst…!

Seitdem hab ich sehr viel geübt und gelernt (alles über youtube Videos) und das Spielen macht mir einfach tierisch viel Spaß! Ich spiele mittlerweile 8 Lieder und kann gar nicht genug bekommen!

Nach ein paar Monaten wurde mir deshalb klar, dass ich auf jeden Fall noch eine andere Flöte haben möchte! Lucille ist eine tin whistle in D und hat einen hohen Klang! Sie ist schon von ordentlicher Qualität, obwohl sie nicht viel gekostet hat (tin whistles sind halt einfach nicht teuer)! Das war auch der Grund warum ich sie mir kaufte denn ich wusste ja nicht ob ich überhaupt irgendeinen Funken Begabung haben würde oder ob ich nicht doch schnell wieder die Lust am Spielen verlieren würde…!

Dem war aber wie gesagt nicht so (im Gegenteil) und deshalb beschloss ich relativ schnell, mir noch eine low whistle (mit einem tieferen Klang) zu kaufen! Und da Begann die Odyssee…!

So günstig tin whistle sind, so teuer sind im Gegensatz dazu low whistle! Jedenfalls hab ich mich ganz schön auf den Arsch gesetzt als ich die Preise gesehen hab…! Aber egal, es ist ein neues Hobby und ich denke nicht dass ich so schnell wieder die Lust am Spielen verlieren werde…!

Ich bestellte mir also eine low whistle aus diesem Internet, musste sie aber postwendend wieder zurückschicken da ich sie mit meinen kleinen Händen und dünnen Fingern einfach nicht greifen konnte…!

Dann bestellte ich mir eine low whistle für extra kleine Hände (mein Problem scheint also durchaus nicht so ungewöhnlich zu sein), musste aber auch diese wieder zurück schicken! Ich konnte sie zwar greifen, sie klang aber als wenn man in ein Plastikregenrohr blasen würde! Ein ganz fürchterlich billiger und schäbbiger Klang (selbst für meine Ohren)!

O.k die Bezugsquelle Internet hakte ich also für mich ab, da das einfach nichts brachte! Ich wollte in einen Laden, wollte dort ein paar low whistle Probespielen und mich dann vor Ort entscheiden…!

Dieser Plan hörte sich einfach an, war in der Umsetzung aber äußerst schwierig! Ich ging nämlich auf die Suche und stellte fest, dass es in ganz Deutschland nur drei Musikgeschäfte gibt die low whistle im Sortiment haben…!

Einer dieser Läden befindet sich in Hamburg und da wir im Juni ja bei Cuxhaven in unserer Sandkuhle waren, überredete ich den Drachentöter auf dem Rückweg einen Schlenker über Hamburg zu machen…!

Unsere Rückfahrt war an einem Donnerstag und zum Glück rief ich vorher in dem Geschäft an, nur um zu erfahren dass dieses nur mittwochs und samstags geöffnet hat…! Tja, das war dann also nichts mit der low whistle aus Hamburg…!

Im August sollte unsere große Otto-Bayern-Tour stattfinden und das zweite Geschäft mit low whistle befindet sich in der fränkischen Schweiz – also perfekt! Ich rief dort an um zu erfahren ob sie auch geöffnet haben und dann ist ja im wirklich allerletzten Moment unser Bayernurlaub ausgefallen! Also wieder keine low whistle…!

Und dann bekam ich vom Drachentöter den Österreichurlaub geschenkt und die low whistle kam somit doch wieder in greifbare Nähe…!

Wir fuhren also einen Tag früher los um die 850 Kilometer bis nach Österreich nicht durchfahren zu müssen, aber auch weil ich mir in der fränkischen Schweiz endlich eine vernünftige low whistle kaufen wollte…! Praktischerweise war die fränkische Schweiz eh genau auf der halben Strecke nach Österreich, so dass das wirklich gut passte…!

Dieses Musikgeschäft war ein ganz schönes Erlebnis! Mitten in der Pampa, die Gegend wurde immer einsamer und Menschenleerer, es gab nur noch Wälder und Felder (der Drachentöter fragte schon ob ich mich vielleicht in der Adresse geirrt hätte) aber dann tauchten vor uns auf einmal mehrere große Gebäudekomplexe auf und nebendran wurde auch noch kräftig angebaut…! So etwas hab ich noch nicht gesehen, das war schon fast eine Musikstadt –sehr beeindruckend!

Wir kamen in den Eingangsbereich und mussten uns an der Information erst einmal zu den Blasinstrumenten durchfragen! Auf dem Weg dorthin kamen wir an Sitzgruppen mit Leuten vorbei, die wie beim Amt darauf warteten dass ihre gezogene Nummer aufgerufen wurde…! Ich wusste vorher dass es ein großes Geschäft sein würde aber mit „Europas größtem Musikhaus“ hatte ich nicht gerechnet…! Aber wir hatten Glück denn bei den Blasinstrumenten war nicht so viel los und eine Mitarbeiterin hatte auch ohne Wartenummer direkt Zeit für uns! Nach 400 Kilometer Anfahrt hätte ich ansonsten auch einen kleinen Nervenzusammenbruch bekommen…!

Die nette Dame zeigte mir auf dem Bildschirm verschiedenste low whistle und ich bat darum 4 Exemplare anspielen zu dürfen…! „Sehr gerne, ich sage im Lager bescheid und die Hauspost bringt sie ihnen dann hier rüber! Das dauert ungefähr 45 Minuten“! Himmel hilf!! Hätte ich diesen Aufwand geahnt, ich weiß nicht ob ich nach 400 Kilometern da noch Bock drauf gehabt hätte aber nun waren wir dort und es gibt ja kaum Alternativen eine vernünftige low whistle zu erwerben…!

Als die Flöten dann da waren, wurde ich in einen schalldichten Raum geführt und konnte sie anspielen…! Und ich musste feststellen, dass ich nicht eine einzige davon greifen konnte…! Ziemlich enttäuscht teilte ich dies der netten Dame mit, die dann aber eine Idee hatte!

Eigentlich wollte ich nämlich unbedingt eine low whistle in D haben, musste aber einsehen, dass das mit meinen Händen einfach nicht die richtige Flöte für mich ist! Mir wurde dann eine whistle in F gebracht (zum Glück nicht erst nach 45 Minuten aus dem Lager) und ich stellte erfreut fest dass ich diese tatsächlich greifen konnte! Und so viel heller klang sie auch gar nicht! Ich war begeistert und entschied mich für diese Flöte! Mit 198 € war sie zwar kein Schnäppchen, gehört unter den whistles aber auch bei weitem noch nicht zur gehobenen Preiskategorie…!

In Österreich übte ich schon mal ein bisschen, aber es wird noch dauern bis ich sie perfekt spielen kann! Der Unterschied zur kleinen tin whistle in schon enorm denn sie ist viel schwieriger zu spielen und zu greifen! Aber der nächste Winter kommt garantiert und da hab ich ja (leider) reichlich Zeit mich mit „Liese“ so richtig vertraut zu machen…!

 



2 Kommentare:

  1. Wie spannend - das mit Europas größtem Musikhaus! Hab ich auch noch nie von gehört. Ja, wenn man neue Wege geht, wird man auch auf unerwartete Pfade geführt....
    Davon ab - ich bin nach wie vor sehr begeistert. Das hast Du echt toll gemacht. Lucille und jetzt Liese sind echt so ein gutes Beispiel für einfach machen - könnte ja gut werden ! Richtig richtig schön! Und Du wirst noch so perfekt werden, dass wir Dich auf Mittelalter-Konzerten hören werden.... Ganz bestimmt ! Einfach weitermachen .
    Küsschen

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    1. Ich bin auch echt froh dass ich dass einfach mal ausprobiert hab...!
      Das mit den Auftritten bezweifle ich doch sehr stark, das wird nicht passieren! Wenn ich alleine bin dann spiele ich echt richtig gut aber sobald jemand zuhört dann verkack ich! Bei Torsten geht's mittlerweile aber auch da klappt es besser wenn er in einem anderen Raum ist und mir nur nebenbei zuhört...!
      Wenn ich Videos aufnehmen möchte dann ist es am allerschlimmsten dann brauch ich bestimmt 10 Versuche und auch dann wirds nie perfekt...!

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