Sonntag, 19. Juni 2022

Mit Otto in der Rhön!

Urlaub, Sonne, Otto…!

Der nächste Urlaub stand an und natürlich ging es wieder auf Tour! Diesmal für 5 Tage in die (hessische) Rhön! Wie immer plante ich die Tour und stellte diverse Wanderrouten zusammen! Montag ging es los und wir fuhren knapp 400 Kilometer in die Rhön!

Ins Auge gegriffen hatten wir mal wieder einen Wanderparkplatz und zwar am Milsenburg! Ja das ist korrekt, denn der Milsenburg ist ein Berg –kling komisch, is aber so…!

Dieser Wanderparkplatz entpuppte sich als Basislager aber leider als ungeeignet! War aber nicht schlimm denn schon nach kurzer Suche entdeckten wir einen anderen Wanderparkplatz der sich prima für unsere Zwecke eignete! Von der Straße aus nicht einsehbar und sehr schön! Dort schlugen wir unser Lager auf und da der Wanderparkplatz am Fuße des Stellberges lag, brachen wir auch direkt zu unserer ersten kleinen Wanderung auf und erklommen den Stellberg! Eine nette kleine 1 ½ stündige Tour, bei sonnigen 20 Grad hoch durch den Wald mit anschließender schöner Aussicht…! Gegen späten Nachmittag waren wir wieder bei Otto und genossen den restlichen Tag mit Waldluft, Ruhe und Vogelgezwitscher! Wir fanden den Platz super und die Mücken fanden UNS super…! Aber wir hatten ja reichlich von unserer aus Schweden importierten Geheimwaffe dabei…!

Abends wurde es aber doch noch etwas kühl und da der Wald sehr dicht war, hätte ich mir auf unserem Wanderparkplatz doch etwas Sonnenschein gewünscht…! Gegen 21 Uhr kam dann tatsächlich noch ein Wohnmobil angefahren aber es sah uns dort stehen, drehte und fuhr wieder von Dannen –wat ein Glück denn wir bevorzugen ja die Einsamkeit…!

Die Nacht war gut, wir hatten beide hervorragend geschlafen und brachen nach einem schönen Frühstück zum Wochenhighlight auf denn die Wasserkuppe (Hessens höchster Berg) stand auf dem Programm! Als Startpunkt hatte ich den Wanderparkplatz am kleinen aber feinen Guckaisee gewählt und wir sahen sofort dass auch hier das Übernachten gut möglich wäre und noch dazu so dicht am See…! Diese Idee verwarfen wir aber direkt wieder denn andere Camper waren bereits auf diese Idee gekommen…! Im Schatten der Bäume ging es serpentinenartig und anstrengend hoch auf die Wasserkuppe! Der Sommer war jetzt eindeutig da denn an diesem Tag wurden es 26 Grad…!

Oben auf der Wasserkuppe bot sich uns ein grandioser Ausblick und pralle Sonne! So hoch oben gibt es außer Gräsern und Büschen ja nicht mehr viel Vegetation, dafür aber wunderschöne Blumenwiesen, soweit das Auge reicht! Vom Aufstieg bereits nassgeschwitzt, wehte oben zwar ein herrlich kühles Lüftchen aber das war auch sehr gefährlich denn so merkt man die brennende Sonne ja nicht so stark…! Immer wieder griffen wir also zur Sonnencreme und schafften es tatsächlich uns nicht zu verbrennen! Die Wasserkuppe war den Aufstieg wirklich wert und das tolle Fliegerdenkmal hatte es mir besonders angetan…!

Über den Pferdskopf und das sich darauf befindende Gipfelkreuz, ging es wieder hinab ins Tal und zum See –zum Glück wieder komplett im Schatten…! Zurück bei Otto schmissen wir uns nach unserer 8 Kilometer Tour in unsere Badeklamotten, hauten uns völlig erschöpft aber glücklich an den See und gingen erst einmal eine Runde schwimmen! Mittlerweile war es später Nachmittag und da wandern ja hungrig macht, kehrten wir auf der Terrasse der „Guckaistuben“ ein, aßen sehr leckere Schnitzel und erfrischen uns mit Bier aus der Region…! Irgendwann waren wir dann wieder zurück auf unserem Wanderparkplatz und fanden es gar nicht mehr schlimm dass dieser komplett im Schatten lag denn Sonne hatten wir den Tag über genug abbekommen…!

Auch die zweite Nacht war gut und wir haben super und einsam geschlafen!

Nach dem Frühstück ging es wieder los und das erwählte Ziel sollte die „Hohe Hölle“ werden! Tja wat soll ich sagen –der Name war Programm! Es wurden an diesem Tag 30 Grad und die 6 Kilometer lange Tour führte zu 99% durch die pralle Sonne (wie wir das überlebt haben ist mir jetzt noch ein Rätsel)! Bereits beim Aufstieg wollte ich die Tour abkürzen denn es war einfach hardcore aber der Drachentöter verkündete „nein wir ziehen das jetzt durch“! Sowohl der Auf- als auch der Abstieg führten gekonnt um jeden schattenspendenden Baum herum…! Zu dieser mörderischen Hitze gesellten sich dann auch noch unzählige Pferdebremsen…! Über den Himmelsdunkberg (der tatsächlich schon in Bayern liegt) ging es also hoch auf die Hohe Hölle und auch dort oben: keine Bäume und somit auch kein Schatten sondern Blumenblumenwiesen und ein paar Büsche! Auch hier war die Aussicht umwerfend aber es war tatsächlich die „Hohe Hölle“! Ach ja, absolut windstill war es auch noch…! Ich glaube wir haben während der Tour eine halbe Flasche Sonnencreme verbraucht…! Zurück bei Otto waren wir eher tot als lebendig…! Also nur noch schnell den nächsten Getränkeladen gesucht, Biervorräte aufgestockt und ab an den See –WAS FÜR EINE WOHLTAT!!

Gegen Abend irgendwann zurück auf unserem Wanderparkplatz: „Was für ein Glück dass dieser Parkplatz komplett im Schatten lag…!“

In der nächsten Nacht haben wir nicht so gut geschlafen denn es war heiß und stickig aber aufgrund der Mücken konnten wir Ottos Fenster über Nacht nicht öffnen…!

Und eins stand fest: An diesem Tag KEINE Berge…! Keiner von uns hatte nach dem vorherigen Tag Lust auf Steigung…! Aber ich bin ja immer bestens vorbereitet und so entschieden wir uns für eine 5 Kilometer lange Tour ohne nennenswerte Steigung zur Teufelsmühle, einem niedlichen kleinen Wasserfall der aktuell aufgrund des Wetters allerdings nicht so viel Wasser führt…! Die Tour war wirklich schön, fast komplett im Schatten und toll zu laufen! Aufgrund des Feiertages hatten wir zwar mit vielen Wanderern gerechnet aber wir begegneten nur 2 weiteren Wanderern und waren ansonsten komplett allein unterwegs…! Die Temperaturen waren für diese Wanderung auch völlig o.k denn an diesem Tag wurden es nur 24 Grad…! Unterwegs kamen wir noch an einem alten Steinbruch vorbei, den sich die Natur bereits zurückerobert hatte und das war schon sehr beeindruckend! Dort hätte ich zu gern mit Otto übernachten aber man kam dort nur zu Fuß hin…!

Da 5 Kilometer (fast) ohne Steigung für uns recht schnell abgewandert sind, war es erst Nachmittag und wir wollten wieder zum See, befürchteten aufgrund des schönen Wetters und des Feiertages aber Schlimmes…! Und so kam es dann auch: Bis zur Straße standen die Autos und an unserem kleinen, niedlichen See herrschte Freibadatmosphäre –bloß schnell weg…! An einem Eiswagen schnell noch ein Eis auf die Hand und dann Otto die Sporen gegeben…!

Wir suchten uns ein schönes Plätzchen, klappten die Stühle auf und genossen den Nachmittag mit Aussicht, Buch, erfrischendem Lüftchen und vor allem: ALLEINE…! Gern hätte ich an diesem Plätzchen auch genächtigt aber der Platz war leider etwas zu offensichtlich und somit fuhren wir irgendwann doch wieder zurück zu unserem bewährten Wanderparkplatz! Zwischendurch schauten wir uns noch andere Plätze an aber überall standen bereits Camper –Feiertag und Brückentag halt…! Für die letzte Nacht befürchteten wir also Schlimmes aber, man mag es kaum glauben, aber auch in dieser Nacht waren wir komplett allein auf unserem Platz…! So etwas gab es bisher auch noch nie: Erst einmal 4 Nächte am selben Ort (das hatten wir noch nie denn eigentlich wechseln wir gern mal die Orte) und noch dazu jede Nacht alleine  –einfach großartig…!

Die letzte Nacht haben wir wieder gut geschlafen und nach dem Frühstück sind wir dann schweren Herzens wieder in Richtung Heimat gefahren…!

Es war ein toller Urlaub aber zum Wandern hätte es teilweise doch deutlich kühler sein können! Aber ich bin ja die letzte die sich über den Sommer und zu hohe Temperaturen beschwert also werde ich das auch jetzt nicht tun…! Ohne den See wäre es allerdings echt heftig gewesen! Der kleine, süße See hat uns wirklich den Arsch gerettet und war Gold wert…!

 

Fotos findet ihr wie immer hier: 

 https://youtu.be/QgBYKi2Yg0k