Lynn lebt in einer Welt, in der nichts mehr selbstverständlich
ist. Auf einer einsamen Farm kämpft sie mit ihrer Mutter ums Überleben.
Der einzige Luxus, der ihnen nach dem Zusammenbruch der Zivilisation
geblieben ist: Ein Teich hinter dem Haus und damit der Zugang zu
sauberem Trinkwasser. Doch als ihre Mutter verletzt wird, ahnt Lynn,
dass sie den Teich allein nicht vor Eindringlingen schützen kann. Sie
muss das undenkbare tun: die sichere Farm verlassen und Hilfe holen.
Mal wieder ein Buch bei dem der Klappentext doch ziemlich vom tatsächlichen Inhalt abweicht.
Lynn ist 16 Jahre alt und in einer Welt geboren und aufgewachsen die
schon vor längerer Zeit aus den Fugen geraten ist. Wann genau die
Geschichte spielt wird nicht erwähnt aber ich vermute so um das Jahr
2050, jedenfalls in einer nicht allzu fernen Zukunft. Zuerst wurde das
Öl knapp, es gab deshalb zwei Kriege und dann fehlte das Trinkwasser.
Lynn hat im verlassenen Ohio nie etwas anderes kennengelernt als die
alte Farm und hatte, bis auf ihre Mutter, nie Kontakt zu anderen
Menschen. Ihre Mutter hat ihr alles überlebensnotwendige, wie z.b Feuer
machen, Gemüse anbauen und einkochen, Wasser reinigen und vor allem das
schießen beigebracht. Menschliche Werte, Mitgefühl oder Anteilnahme hat
sie ihr allerdings nicht vermittelt.
Freizeit oder Spaß kennt das Mädchen nicht denn das Leben ist hart
und wenn sie nicht Feuerholz sammelt, Wasser reinigt oder sich um das
Gemüse kümmert dann hockt Lynn stundenlang mit dem Gewehr auf dem Dach
um den Teich vor durchreisenden Fremden zu verteidigen, die sie ohne zu
zögern schon aus der Ferne erschießt.
Direkt am Anfang der Geschichte wird Lynns Mutter aber schwer
verletzt und stirbt an ihren Verletzungen so dass Lynn nun ganz alleine
ist. Eher ungewollt kommt sie mit ihrem einzigen, entfernt wohnenden
Nachbarn in Kontakt, freundet sich ganz langsam und vorsichtig ein wenig
mit ihm an und die beiden müssen feststellen dass sich auch in ihrer
unmittelbaren Umgebung ein paar andere Leute niedergelassen haben die
eventuell zur Bedrohung werden könnten…
Im Gegensatz zum Klappentext verlässt Lynn die Farm nicht, fast die
komplette Geschichte spielt sich eigentlich auf der Farm ab. Es geht in
diesem Buch auch nicht um große Abenteuer oder Kämpfe sondern eher um
die kleinen Dinge. Es geht um ein isoliert aufgewachsenes Mädchen in
einer zerfallenen Welt das lernt was Zusammenhalt, Mitgefühl und
Freundschaft bedeuten.
Eigentlich passiert in der kompletten Geschichte
nicht allzu viel und ich denke dass das Buch vielen deshalb auch zu
langweilig sein könnte. Mir hat es aber sehr gut gefallen, man muss
glaub ich aber schon ein richtiger Endzeitfan sein um es zu mögen. Die
Geschichte ist mit sehr viel Liebe und Herzblut geschrieben und man
bekommt sehr schnell eine enge Bindung zu den Figuren.
Gegen Ende nimmt die Geschichte dann zwar doch noch an Fahrt auf und
es gibt ein bisschen Aktion, allerdings ist diese Aktion dann auch
wieder recht schnell (etwas zu schnell) vorbei.
Gut fand ich dass es kein „Friede-Freude-Bratkartoffel“ Ende gibt
sondern dass die Geschichte schon ziemlich realistisch und nicht
abgehoben endet.
Ein gutes Buch das ich Endzeitfans auf jeden Fall empfehlen kann.
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