Mittwoch, 28. Juli 2021

Mit Otto im Odenwald!

 

Ich hatte Geburtstag aber keine Lust zum Feiern! Stattdessen wünschte ich mir ein langes Wochenende mit Otto! Der Drachentöter hat bereits Urlaub und auf meiner Seite hatten sich im Homeoffice einige Überstunden angesammelt die ich nun verbraten wollte! Und so ging es von Freitag bis Montag mit Otto in den Odenwald!

Zuerst ging es in den hessischen Teil des Odenwaldes, wo wir die erste kleine Wanderung antraten! Allerdings wirklich nur eine kleine Wanderung da man nach so einer doch recht langen Fahrt ja nicht mehr ganz taufrisch ist! Dazu kam noch dass die Sonne knallte und es 30 Grad waren! Da kam uns eine „kleine“ Bank zum Ausruhen doch sehr gelegen…!  ;-)

Die anschließende Nachtlagersuche war schnell erledigt denn wir fanden einen ganz tollen, hoch gelegenen Wanderparkplatz! Von der Straße aus nicht zu sehen und mit einer super Aussicht! Hier wollten wir also die erste Nacht verbringen! Da es aber noch nicht spät war, zogen wir noch einmal los und zwar zum nahe gelegenen Katzenbuckelsee, einem schönen, kleinen und ruhig gelegenen Bergsee! Dort hauten wir uns auf eine Decke, genossen die Ruhe und Einsamkeit und ließen den Nachmittag ausklingen…!

Irgendwann suchten wir dann unser Nachtlager auf und waren ziemlich schockiert denn dort stand bereits ein umgebauter Bulli mit eindeutigen Absichten...! Das war es also mit der einsamen Übernachtung mit Aussicht! In solchen Fällen (die zum Glück sehr selten vorkommen) ziehen wir dann eigentlich wieder von dannen aber wir hatten absolut keine Lust jetzt nochmal auf die Suche zu gehen und der Platz war auch einfach zu perfekt…! Also haben wir uns trotz Gesellschaft häuslich eingerichtet und erst mal Essen gekocht! Als wir unsere Mahlzeit genossen, rollte allerdings ein Wohnmobil auf den Platz und ich hätte wirklich ausflippen können…! Aber wat willste machen? –Man kann halt nich immer nur Vorne im Müllwagen sitzen…! Der Abend war trotzdem schön, jede Partei blieb für sich und wollte einfach nur die Stille und die Natur genießen und der Sonnenuntergang war wunderschön…!

Der Hammer passierte allerdings als wir um 22.30 Uhr gerade unser Schlafgemach bezogen hatten (es war mittlerweile stockdunkel) denn da fuhr tatsächlich noch ein weiteres Wohnmobil auf den Platz und quetschte sich genau neben uns und ich muss zugeben dass kurz Mordgedanken in mir hochkamen…! Jetzt war das Campingplatzfeeling wirklich perfekt und noch vor dem Einschlafen beschlossen wir dass wir nicht im Rudel frühstücken werden…!

Die Nacht war kurz denn wir standen früh auf! Wir klappten nur schnell das Bett zusammen und fuhren in Windeseile und in Schlafklamotten davon! Am nächsten Wanderparkplatz hielten wir an denn dieser lag einsam und verlassen da…! Dort haben wir dann in aller Ruhe und völlig alleine gefrühstückt und uns für den Tag fertig gemacht…! Aber uns ging einfach nicht aus dem Kopf warum auf diesem Parkplatz mit Aussicht so ein Betrieb herrschte denn das war schon sehr ungewöhnlich da der Parkplatz von der Straße aus ja auch nicht zu sehen war…! Dann ging dem Drachentöter ein Licht auf und wir ahnten warum dieser Platz so beliebt bzw bekannt war…!

Es gibt nämliche eine App (von Campern für Camper) und dort sind sehr viele Plätze vermerkt auf denen man gut stehen und Übernachten kann! Wir haben diese App auch, nutzen sie aber nie, da wir ja alleine sein wollen und auf den Plätzen aus dieser App die Gefahr nun mal sehr hoch ist dass man eben nicht alleine ist…! Der Drachentöter schaute in die App und BINGO! Der tolle Platz mit Aussicht war tatsächlich als Tipp in dieser App eingetragen –kein Wunder dass da Hochbetrieb war…! O.K dieser Fehler wird uns nicht noch einmal passieren denn ab jetzt schauen wir immer einmal in die App wenn wir einen tollen Platz gefunden haben und sollte er dort eingetragen sein dann fahren wir weiter…!

Nach einem gemütlichen Frühstück und unfassbar leckerem, hausgemachtem Schinken, den wir am Vortag in einem minikleinen Lädchen bei einer alten Frau gekauft hatten, ging es weiter und zwar zur Margaretenschlucht, die sich im baden-württembergischen Teil des Odenwaldes befindet! Leider machte das Wetter nicht den besten Eindruck denn es war grau und wurde auch immer dunkler je näher wir der Schlucht kamen…! Als es dann auch noch anfing zu tröpfeln, befürchtete ichSchlimmes aber die Wettergötter waren gnädig denn ein paar Kilometer vor der Schlucht war das Tröpfeln vorbei und es wurde auch wieder heller…!

Und was für ein Glück, das Wetter hielt sich! Bei Regen hätten wir die Schlucht nämlich vergessen können, sie ist bei trockenem Wetter nämlich schon sehr gefährlich und abenteuerlich, bei Regen allerdings unbegehbar, wie auch etliche Warnschilder unmissverständlich klarmachten…! Die Wege bestehen aus festgetretenem roten Lehm, der sich bei Regen quasi in Schmierseife verwandelt…! Ein Waldarbeiter erzählte uns dass im letzten Jahr mal wieder ein Junge und seine Mutter abgestützt und zu Tode gekommen sind weil sie sich nicht an die Absperrungen gehalten hatten…! Außerdem bekamen wir den Tipp die Schlucht von unten nach oben zu durchqueren und dieser Tipp war Gold wert denn umgekehrt wäre es noch um einiges schwerer und gefährlicher gewesen…!

Wir betraten die Schlucht und waren direkt erschlagen – soooo gigantisch und schön! Die Natur erschafft schon tolle Dinge…! Aber die Schlucht hatte es wirklich extrem in sich, es war die schwierigste und gefährlichste Wanderung die wir je gemacht haben…! Eine Nummer krasser hätte Bergsteigerausrüstung bedeutet…! Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass ich nichtwusste dass diese Schlucht SO krass ist denn dann hätte ich diese Route nicht… nein das ist gelogen, wem will ich hier was vormachen, ich hätte sie wohl trotzdem ausgesucht…! ;-)

Es war eine extrem beschwerliche Durchquerung und aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der Anstrengung waren wir innerhalb kürzester Zeit nassgeschwitzt (und ich schwitze sehr selten wirklich körperlich)! Aber wir haben überlebt, die Schlucht ziemlich passabel gemeistert und es war saumäßig cool! 

Im weiteren Verlauf sollte uns die Wanderrunde zu einem kleinen, einsamen Waldsee führen und da es bis zu diesem See nur bergab durch den Wald ging, konnten sich unsere gequälten Körper auch ein wenig erholen…! Zum Glück denn mittlerweile war die Sonne rausgekommen und das Thermometer kletterte immer weiter in Richtung 30 Grad…! Der See war suuuper schön, noch um einiges schöner als der Katzenbuckelsee am Vorabend! Dort verweilten wir dann auch erst einmal und kamen wieder zu Kräften während hoch über uns ein Adler seine Kreise zog…! Zurück am Auto hatten wir dann eine 10 Kilometer Wanderung hinter uns und waren klinisch tot…!

Es war Nachmittag und nun hieß es Nachtlager suchen denn an diesem Tag und nach diesen Strapazen, sollte nichts mehr passieren außer entspannen…! Der baden-württembergische Teil des Odenwaldes ist für Camper wirklich ein Traum denn ist gibt kaum Verbotsschilder (an die wir uns nämlich extrem halten)! So gestaltete sich die Suche als Kinderspiel und wir konnten uns zum ersten Mal ganz locker zwischen 4 geeigneten Stellen entscheiden, griffen dann aber auf den guten alten Waldweg zurück denn seit der letzten Nacht hatten Wanderparkplätze für uns einen kleinen Beigeschmack (obwohl keiner dieser Plätze in der App gespeichert war denn das hatten wir überprüft)! Den Nachmittag und Abend verbrachten wir dann bei herrlichem Wetter und Einsamkeit im Wald…!

Gegen 21 Uhr fing es dann tatsächlich einmal kurz an zu regnen aber der Regen war nach 15 Minuten auch schon wieder komplett vorbei! In der Ferne sahen wir allerdings Blitze zucken und hörten Donnergrollen…!

Die Nacht war super, wir haben geschlafen wie die Murmeltiere! Während des gemütlichen und ausgedehnten Frühstücks, fuhr auf einmal ein Förster an uns vorbei! Da wir aber so friedlich dort saßen und aßen, offensichtlichen keinen Müll hinterlassen hatten und uns auch auf keinem verbotenem Weg befanden, nickte er uns nur zu uns fuhr dann weiter…!

An diesem Tag stand wieder eine Schlucht auf dem Programm, nämlich die Spatschlucht, die sich auch im baden-württembergischen Teil des Odenwaldes befindet! Schon früh wurde das Wetter wieder herrlich, fast schon zu herrlich denn schon bald kletterte das Thermometer wieder in Richtung 30 Grad…! Die Spatschlucht ist ganz anders als die Margaretenschlucht denn man durchklettert sie nicht sondern durchquert sie und passiert dabei steile, hohe und sehr beindruckende Felswände…! Der Weg zur Schlucht ist allerdings ziemlich beschwerlich denn es geht bergauf durch den Wald und dann wieder bergab zur Schlucht und die Wege hinab sind auch nicht ohne…! Diese Wanderung umfasste insgesamt knapp 5 Kilometer!

Da wir den Tag richtig schön vertrödelt hatten, war es dann auch schon an der Zeit ein Nachtlager zu suchen denn am nächsten Tag sollte es wieder nach Hause gehen! Wir fuhren deshalb schon mal grob in Richtung Heimat und suchten uns im hessischen Teil des Odenwaldes ein Plätzchen für die Nacht! Diesmal war es deutlich schwerer einen guten Platz zu finden und wir entschieden uns deshalb doch wieder für einen Wanderparkplatz (der in der App aber nicht gelistet war denn dieses Erlebnis hat uns echt geprägt)! Dort waren wir zwar auch nicht komplett allein aber mit einem gruseligen Teddy teile ich mir gern das Nachtlager…!  ;-) Ansonsten war aber weit und breit keine Menschenseele zu sehen…! Nach einer etwas schrägen Nacht (zum Glück haben wir Auffahrkeile) und einem letzten gemütlichen Frühstück, ging es also wieder nach Hause…!

Was für ein tolles, langes Wochenende! Viel besser als eine Geburtstagsfeier…! 

Bilder sind natürlich auch entstanden und diesmal gibt es die auch mal wieder mit Musik:

 https://youtu.be/-In3x1vxOss

 

 

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