Donnerstag, 14. August 2025

Mit Otto in Franken 2.0!

 

Endlich war er da! Der Sommerurlaub!

Da das Wetter in der letzten Juliwoche ja so gar nicht sommerlich war, haben wir ganz schön gezittert…! Wir verschoben unsere Abfahrt sogar um ein paar Tage und hofften auf den versprochenen Wetterwechsel (der dann zum Glück auch kam)!

Wie im letzten Jahr ging es mit Otto nach Franken, dem Wildcamper-Paradies und quasi Bayern light! ;-) Nicht so weit wie das Allgäu oder Oberbayern, bei weitem nicht so überlaufen aber auch mit tollen Bergen, viel Natur und tollen Felsen!

Unser Basislager war in der fränkischen Schweiz und dort hielten wir uns auch die meiste Zeit auf, wir kamen aber viel rum und waren u.a auch im Nürnberger Land oder im fränkischen Weinland unterwegs!

Die Wettervorhersage stimmte ausnahmsweise mal erstaunlich gut und als wir ankamen da war der Regen gerade durch und es war 21 Grad warm! Zur Sicherheit sollte unsere erste Übernachtung aber auf einem Wanderparkplatz mit Schutzhütte stattfinden, den wir letztes Jahr zufällig entdeckt hatten!

Wir staunten nicht schlecht denn dieser Wald ist mittlerweile als Wolfsgebiet gekennzeichnet und das war letztes Jahr definitiv noch nicht der Fall…! Wir vertraten uns nach der 5 stündigen Fahrt noch ein bisschen die Beine und liefen zu den nahe gelegenen „Fuchslöchern“, eine Felsformation mit vielen kleinen Höhlen! Anschließend bezogen wir Stellung in der Schutzhütte und ließen den Nachmittag und den Abend ausklingen! Zugegebenermaßen ist Bratwurst im Wolfgebiet braten nicht die beste Idee aber wir hatten die Würste zum Glück für uns alleine…! ;-)

Der Abend war recht frisch aber mit Tee und Rum ließ es sich gut aushalten aber wir waren schon froh dass wir für nachts unseren eigenen „Wolf“ dabei hatten…! ;-) Die Nacht verbrachten wir komplett alleine!

Der nächste Tag begann sonnig, wurde dann aber zunehmend bewölkt und hatte dann schwüle und drückende 23 Grad zu bieten…! Unser erstes Wanderziel war der Houbirg von dessen Felsenkanzel aus man einen fantastischen Ausblick auf die umliegenden Berge und den Happurger Stausee hat! In diesem See sollten wir Ende der Woche auch noch schwimmen gehen…!

Der Aufstieg war nicht einfach aber o.k! Wir sind allerdings nicht die von der Wanderapp vorgeschlagene Runde gewandert denn der Abstieg wäre an einer Stelle extrem steil gewesen und wir wollten einfach nichts mit des Drachentöters Fuß riskieren…!

Eigentlich wollten wir am Startpunkt der Wanderung auch die nächste Nacht verbringen denn der Wanderparkplatz war traumhaft! Sehr abgelegen am Waldrand, nur umgeben von Wiesen, Feldern und einem tollen Blick auf die Berge! Leider gab es auf dem Wanderparkplatz ein klares Verbotsschild und so mussten wir leider wieder von Dannen ziehen…!

Für den späten Nachmittag waren die letzten Schauer der Woche angekündigt und deshalb hatten wir beschlossen noch eine Nacht bei der Schutzhütte zu verbringen auch wenn wir das eigentlich nicht wollten! Auf dem Weg zur Schutzhütte kamen dann auch zwei kurze aber kräftige Schauer runter…! An der Hütte angekommen klarte der Himmel auf, die Sonne kam raus aber wir wollten auf Nummer sicher denn an/in den Bergen ändert sich das Wetter oftmals schnell…! Wir hatten uns gerade in der Hütte eingerichtet als ein kleiner Bus (und ich meine tatsächlich BUS) mit polnischem Kennzeichen auf den Wanderparkplatz gefahren kam! Eine Horde aufgeregter Jugendlicher und ihre Betreuer stiegen aus und bauten in Windeseile Bänke und Tische auf und trugen tonnenweise Proviant und Gepäckstücke auf den Wanderparkplatz…!

Sofort war mir klar dass wir wieder aufbrechen müssen denn DAS wollte ich mir auf keinen Fall antun! Ich hätte bei möglichem Regen lieber den ganzen Abend in Ottos Bett verbracht als zwischen einer Horde Jugendlicher zu sitzen…!

Also brachen wir wieder auf und fuhren zur nächsten uns bekannten Übernachtungsmöglichkeit! Es war der abgelegene Platz in dem Talkessel an dem wir im letzten Jahr so nett mit Förster Eberhard geplaudert hatten! Dort kann nur ein Camper stehen und deshalb mögen wir den Platz auch so gern! Und wir hatten unfassbares Glück denn als wir dort ankamen stand dort ein Bulli, der aber gerade im Begriff war abzufahren! Wir hatten also unseren schönen, abgelegenen Einzelplatz ergattert und es hat auch nicht mehr geregnet, so dass wir noch lange draußen sitzen konnten…!

Für den nächsten Tag hatten wir uns eine kurze und ganz entspannte Wanderung zu den „Drei Zinnen“ vorgenommen! Eine Wanderung komplett ohne Steigung, was auch gut war denn an diesem Tag hatten wir schon 25 Grad und pralle Sonne! Die Zinnen sind eine ganz skurrile Felsformation, die ein bisschen an eine Hand mit hochstehenden Fingern erinnert und landschaftlich so gar nicht ins Bild passt weil sie einfach zwischen Feldern liegt und dort völlig deplatziert wirkt…!

An den Zinnen angekommen dann aber der Schock: Die Zinnen sind scheinbar ein offizieller Kletterfelsen und 20-30 Kinder waren dabei ihn mit professioneller Kletterausrüstung von allen Seiten zu bezwingen! Sehr beeindruckend aber auch sehr ärgerlich! Eine Lautstärke wie im Freibad! Ich war so enttäuscht dass ich noch nicht einmal Fotos von den Zinnen machen wollte denn eine Horde fremder Kinder will und sollte man ja nicht auf seinen Bildern haben…!

Da die Wanderung aber kurz, nicht anstrengend und der Tag noch jung war, beschlossen wir die geplante Wanderung vom nächsten Tag einfach vor zu ziehen und auch noch zu machen!

Wir wollten nämlich zum „Alten Fritz“ und zum „Himmelssteuberer“ aufsteigen, eine der bekanntesten Felsformationen in der fränkischen Schweiz! Ein kurzer aber sehr knackiger Aufstieg , nachdem wir wirklich erledigt waren! Aber es hat sich gelohnt, es war traumhaft schön und wir waren komplett alleine dort…!

Auf der Fahrt zum Fritz gab es dann noch eine schöne Überraschung! Bei meiner Frankenplanung hatte ich nämlich auch ein paar ganz tolle Restaurants rausgesucht, für den Fall dass wir mal richtig schön essen gehen wollen! Ich stieß dabei auf ein Restaurant ganz oben auf einem Berg, mit spektakulärer Aussicht und dem ungewöhnlichen Namen „Naturfreundehaus“! Auf der Fahrt zum Fritz entdeckte ich hoch oben ein einsames Haus auf einem Berg und dachte mir noch „das kommt mir irgendwie bekannt vor“! Dann sah ich den Wegweiser „Zum Naturfreundehaus“ und konnte es gar nicht fassen! Ich hatte dieses Restaurant nämlich im Fichtelgebirge verordnet und war ganz begeistert dass es nur 10 Minuten vom alten Fritz entfernt ist…! Nach dem Fritz fuhren wir also zum Naturfreundehaus und haben dort ganz hervorragend und erstaunlich günstig, bei spektakulärer Aussicht gegessen! 

Einziger Nachteil: Das Restaurant liegt so weit oben dass man mit dem Auto nicht ganz ran kommt! Man muss tatsächlich ein Stück durch den Wald laufen um es zu erreichen! Eigentlich kein Problem, nur waren wir an diesem Tag schon echt viel gelaufen! Mit letzter Kraft kamen wir an aber es hat sich sowas von gelohnt…!

Den Abend und die Nacht wollten wir eigentlich auf einem kleinen Bergplateau mit toller Aussicht verbringen auf dem wir letztes Jahr schon gestanden haben! Als wir aber dort ankamen, stand dort leider schon ein Bulli! Generell sind uns dieses Jahr viel mehr Camper begegnet als letztes Jahr! Leider haben wohl auch andere Leute entdeckt wie großartig man in Franken campen kann…! Natürlich hätten wir uns auch einfach dazustellen können aber Einsamkeit schlägt einfach Schönheit!

Also fuhren wir zum nächsten uns bekannten Übernachtungsplatz, zum Glück nur 20 Minuten entfernt! Den Platz hatten wir „Rehrettung“ getauft weil ich dort im letzten Jahr den Bauern vor einem Rehkitz im Feld gewarnt hatte und dafür auf seinem Mähdrescher mitfahren durfte…!

Der Platz war genauso einsam und abgeschieden wie im letzten Jahr! Weite Felder und Wiesen vor bewaldeten Bergen! Und die Felder waren noch nicht gemäht, was zur Folge hatte dass wir an dem Abend eine halbe Stunde lang 6 jungen Rehen beim herumtollen beobachten konnten! Das war so toll – quasi Feldkino…! ;-)

Am nächsten Tag wurden es schon 26 Grad und wir mussten zum Frühstücken in den Schatten eines Baumes flüchten…! An diesem Tag ging es auf den „Zuckerhut“! Kein Scherz, in Franken gibt es auch einen Zuckerhut! Jetzt können wir sagen dass wir auf dem Zuckerhut waren! Cool, oder?!  ;-)

Die Route die ich ausgesucht hatte verlief zum Glück zu 90% im Schatten, so dass der Aufstieg recht angenehm war! Am Gipfelkreuz wehte ein angenehmer Wind, so dass wir dort recht lange blieben und die umwerfende Aussicht  genossen! 

An diesem Tag machten wir keine Experimente und fuhren gegen späten Nachmittag direkt wieder zur Rehrettung da dies der einsamste Platz ist den wir kennen! Und auch an diesem Abend sollten wir wieder völlig alleine bleiben…! Als wir ankamen stellten wir fest, dass in unserer Abwesenheit das erste Feld abgemäht wurde und es somit kein Rehkino geben würde! Aber es gab Greifvogelkino denn die Greifvögel jagten den ganzen Abend auf dem abgemähten Feld aufgescheuchte Mäuse – sehr beeindruckend…! An der Rehrettung konnte man den „Supermond“, der sich in dieser Woche bot, auch besonders gut sehen…!

Am nächsten Morgen war es schon zum Frühstück unglaublich heiß und wir beschlossen nicht zu wandern! Im Laufe des Tages wurden es 29 Grad und wir beschlossen deshalb zum Happurger Stausee zu fahren und uns ins Wasser zu stürzen! 

Der See, den wir am Dienstag vom Houbirg aus gesehen haben, ist ein großer und sehr naturbelassener Stausee! Rund um den See gibt es größere und kleinere Buchten, von Bäumen und Sträuchern voneinander abgeschirmt, so dass man sich nur eine Bucht aussuchen muss und dort ungestört sein kann…! Für diese Temperaturen war dort erstaunlich wenig los und schnell fanden wir eine perfekte Bucht für uns alleine! Wir verbrachten den Tag am See, gingen schwimmen, ich las mein Buch und gegen späten Nachmittag gingen wir auf die Seeterrasse um dort extrem lecker zu essen…! Bedient wurden wir übrigens von „Jaqueline“ einem Servierroboter mit Katzenohren! Wirklich witzig wie Jaqueline mit den Tellern zwischen den Tischen über die Holzplanken der Seeterrasse ratterte…!

Gegen Abend fuhren wir auch diesmal wieder zur Rehrettung, wo uns der Bauer im Traktor, auf dem Weg zum nächsten Feld, freundlich grüßte…! Auch an diesem Abend gab es wieder „Greifvogelkino“!

Eigentlich wollten wir noch etwas länger in Franken bleiben aber für die nächsten Tage waren Temperaturen von 34 Grad angesagt und das war uns dann doch zu heftig! Der Tag am See war super schön aber wir sind nun mal nicht die Leute die einfach nur tagelang am Strand oder See liegen…! Also beschlossen wir am nächsten Tag nach Hause zu fahren aber traurig waren wir nicht denn es war ja unsere freie Entscheidung!

Mama Engelchen freute sich sehr über unsere vorzeitige Rückkehr denn so lange war sie noch nie alleine zu Hause und auch Snow hat uns sehr vermisst! Sie hat nicht gut gefressen als wir weg waren, hat keine einzige Maus nach Hause gebracht und war generell sehr wenig zu Hause…!

Es waren großartige 6 Tage und nächsten Monat haben wir ja auch schon wieder Urlaub…!

Bilder gibt es natürlich auch:

https://youtu.be/m7zZAJvyPCI 

5 Kommentare:

  1. Greifvogelkino und Feldkino hört sich auch nach einem super Programm an ! Vielleicht trefft Ihr ja nächsten Monat weniger Camper unterwegs, im Moment ist ja absolute Hochsaison. Wir hoffen auch darauf, dass es jetzt bald langsam weniger wird.

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    1. Letztes Jahr waren wir exakt zur selben Zeit dort! Keine Ahnung was diesmal anders war...

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  2. Da muss der Drachentöter noch umschulen zum Wolftöter. So viele Mäuse und Snow musste zuhause bleiben...

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    1. Uns wird eh schon ständig vorgeschlagen Snow mit auf Tour zu nehmen... ;-)

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  3. Wow, was für ein Abenteuer! Euer Urlaub klingt nach einer perfekten Mischung aus Natur, Einsamkeit und spannenden Entdeckungen. Besonders die kleinen Highlights wie das Rehkino, die Greifvögel und der Supermond machen euren Trip unvergesslich. Toll, dass ihr immer wieder so einsame und besondere Plätze gefunden habt, an denen man die Ruhe genießen kann. Vielen Dank, dass du deine Erlebnisse so detailreich teilst – da bekommt man richtig Lust, selbst mal die fränkische Schweiz zu erkunden.

    Liebe Grüße
    Saskia Katharina

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