Christin und ihre Dorfmitbewohner werden von dem flächendeckenden
Stromausfall hart getroffen. Es ist Winter, die Vorräte sind knapp und
niemand weiß, wann es wieder Elektrizität geben wird. Um zu überleben,
muss sich die Dorfgemeinschaft neu organisieren.
Als die nahegelegene Großstadt zu brennen beginnt, flüchten
Tausende von hungrigen, verzweifelten Menschen aufs Land. Mit ihnen
kommen Krankheit, Verwüstung und Tod. Die Werte menschlichen
Miteinanders werden im Kampf ums eigene Überleben auf eine harte Probe
gestellt. Christin erzählt von dem beinahe aussichtslos erscheinenden
Kampf gegen Hunger, Angst und dem Schrecken von Verbrechen und
Vergeltung.
Christin und Ihr Mann leben in einem 300 Seelendorf irgendwo in
Schleswig-Holstein. Es beginnt damit dass eines Tages das Licht immer
wieder mal anfängt zu flackern oder der Strom kurzzeitig ausfällt. Nach
kurzer Zeit werden die Stromausfälle immer länger und eines Tages bleibt
der Strom komplett weg und kommt auch nicht wieder. Die Menschen in dem
kleinen Ort wissen nicht was passiert ist denn Radio, Fernsehen und
Internet gibt es nicht mehr und auch als der Strom noch teilweise
vorhanden war, erfuhren die Menschen nicht was die Ursache für die
Stromausfälle ist, nur dass an einer Lösung gearbeitet wird.
Christin und Ihr Mann haben sich notdürftig mit Wasser und
Lebensmitteln eingedeckt aber nach ein paar Wochen wird Ihnen klar dass
etwas ganz gewaltig im Argen liegen muss und der Strom wohl so schnell
nicht wiederkommen wird. Dies bedeutet aber auch dass es bereits nach
ein paar Wochen keine neue Lebensmitteln in der Geschäften, kein Benzin,
keine ärztliche Versorgung und keine Medikamente mehr geben wird denn
unsere heutige Gesellschaft ist extrem Abhängig vom Stromnetz und bricht
das Stromnetz zusammen dann bricht auch alles andere ziemlich schnell
zusammen und das normale Leben kommt zum Erliegen.
Christin, ihr Mann und die Dorfbewohner sind noch recht gut dran denn
sie leben auf dem Land, vor der Haustür gibt es Wälder und die Natur
bietet einigermaßen Wasser und Nahrung aber die Menschen aus den nahe
gelegenen größeren Städten sind gezwungen diese zu verlassen um
überleben zu können und es dauert nicht lange bis unzählige hungrige
und verzweifelte Menschen das kleine Dorf erreichen das selbst ums
Überleben kämpfen muss…
Dies war nach „Rattentanz“ und „one second after“ das dritte Buch das
ich zum Thema „Apocalypse-Stromausfall“ gelesen habe und es war absolut
großartig!
Das Besondere an diesem Buch ist, dass es zur Abwechslung mal aus der
Sicht von einer schon etwas älteren Frau erzählt wird. Ihr genaues
Alter erfährt man nicht aber Christines Töchter sind beide bereits
erwachsen und Ihre Enkelkinder sind 7, 4 und 2 ½ Jahre alt. Die gesamte
Geschichte wird in Tagebuchform erzählt, welches von Christin geführt
wird. Der Leser liest also ausschließlich ihre Aufzeichnungen, die sie
ungefähr jeden zweiten Tag niederschreibt.
Christin tut dies für sich selbst aber auch für die Nachwelt denn
schließlich weiß sie nicht was noch alles passieren wird. Da die gesamte
Geschichte ausschließlich Ihre Tagebuchaufzeichnungen umfasst, weiß der
Leser auch nur was Christin weiß, selbst mitbekommen oder durch andere
Leute erfahren erfährt denn es gibt keinen allwissenden Erzähler.
Interessant fand ich auch dass es kaum Namen gibt und man das ganze
Buch über nicht weiß wie die einzelnen Leute eigentlich heißen. Da es
sich um Christins Aufzeichnungen handelt, erfährt man natürlich
hauptsächlich wie es ihr und ihrer Familie ergeht aber sie spricht immer
nur von „meinem Mann“ „Meiner großen Tochter“ oder von „Meinem
Schwiegersohn“. Auch dass sie selbst Christin heißt weiß man eigentlich
nur durch den Klappentext. Man erfährt eigentlich nur die Namen Ihrer
beiden größeren Enkelkinder und von ein paar Leuten aus dem Dorf denen
besonders schlimme Dinge wiederfahren sind oder die etwas besonders
Schlimmes getan haben.
Ich denke dass die Autorin damit zeigen will dass Namen in einer
Ausnahmesituation völlig egal sind und wir alle gleich sind. Trotz der
fehlenden Namen baut man eine sehr starke Bindung zu Christin und Ihrer
Familie auf denn schließlich liest man hauptsächlich über sie und Ihre
Familie und erfährt aufgrund der Tagebuchform auch sehr viel über Ihre
Empfindungen, Ängste und Gedanken.
Dadurch ist die Geschichte natürlich auch sehr emotional, man leidet
förmlich mit Christin, ihrer Familie und den Menschen in ihrem Dorf mit
und ich war an vielen Stellen sehr betroffen und hatte hin und wieder
auch ein Tränchen im Auge. Ich habe das Buch verschlungen und fand es
sehr schade dass ich die 512 Seiten so schnell durch hatte.
Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen denn es ist zwar, wie fast
alle Endzeitgeschichten, offen aber man erkennt in welche Richtung sich
alles entwickeln wird und es gibt auch kein
„Friede-Freude-Bratkartoffel“ Ende. Eine wirklich tolle, spannende,
emotionale und erschreckend realistische Geschichte die einem zeigt wie
schnell es in unserer hochentwickelten Welt doch zum Ausnahmezustand
kommen kann. Eine Geschichte über Stärke, Not und Verzweiflung, über
Zusammenhalt, Einfallsreichtum, Familiensinn und Menschlichkeit.
Ein wirklich absolut großartiges Buch, ich kann es nur wärmstens empfehlen!
Schon gesehen ! Sogar der Drachentöter hat es verschlungen.
AntwortenLöschenDas kann mal mit auf den Bibliotheks-Stapel ! Der muss auch dringend mal wiederbelebt werden.
Aber gerne! Das war auch wirklich richtig großartig, selbst der Drachentöter hatte es innerhal von 2 Tagen durch und das sagt ja wohl alles...
Löschen