Immer mehr Personen verschwinden spurlos aus Lindas Umfeld. Als
schließlich sogar ihre geliebte Mutter wie vom Erdboden verschluckt ist,
macht sie sich auf die Suche nach ihr. Eine Suche, die jedoch schnell
in einem nicht enden wollenden Albtraum endet.
Auf dem Planeten Homali Sagina werden Menschen von Außerirdischen
wie Tiere in enge, stinkende Käfige gesperrt und zur Gewinnung von
Fleisch, Milch und Kleidung missbraucht. Menschen die gequält,
ausgebeutet und geschlachtet werden, um die Gier einer überlegenen
Spezies zu befriedigen.
Linda ist Mitte 20 und arbeitet, nicht besonders glücklich, als
Krankenschwester in einem großen Krankenhaus. Dass Sie dort nicht
glücklich ist liegt aber nicht daran dass Sie Ihren Job nicht mag
sondern eher an den Kolleginnen. Außerdem gibt da noch den Arzt Dr.
Tristan Schönbeck der ein Auge auf Linda geworfen hat und sie immer
wieder belästigt.
Zu Hause wartet dann auch noch ihr fauler Freund Sven auf sie, der
sein Leben nicht auf die Kette bekommt, ständig sein Studienfach
wechselt und eigentlich lieber den ganzen am PC spielt als zur Uni zu
gehen oder zumindest im Haushalt zu helfen.
Als dann auch noch Lindas Mutter verschwindet ist das alles zu viel
für sie und Linda beginnt auf eigene Faust nach ihr zu suchen. Die Suche
endet aber bevor sie überhaupt richtig begonnen hat und Linda erwacht
in einem engen Käfig, auf einem fremden Planeten zwischen anderen
entführten Menschen und ausgerechnet der verhasste Dr. Schönbeck sitzt
auch noch in diesem Käfig…
Eine sehr ungewöhnliche Geschichte und eine sehr ungewöhnliche
Lektüre für mich denn Science Fiction ist eigentlich absolut nicht mein
Ding. Die Geschichte klang aber so interessant und ausgefallen dass ich
dem Buch einfach eine Chance geben wollte und ich habe es absolut nicht
bereut!
Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die Außerirdischen, die von der
Autorin geradezu lächerlich beschrieben werden. Es handelt sich um
orangefarbene, Knetgummiartige Wesen mit Elefantenrüsseln und Tentakeln
auf dem Kopf die sich durch Meerschweinchen ähnliche Laute verständigen
und ich dachte noch „na das kann ja nichts werden.“ Wie sehr ich mich da
doch getäuscht habe denn ihr lächerliches Aussehen machen die
Außerirdischen vom Planeten „Homali Sagina“ durch ihre extrem grausamen
Taten wieder wett und bilden somit einen krassen und sehr interessanten
Kontrast.
Die Geschichte ist extrem heftig, blutig, brutal und absolut nichts
für Leser mit schwachen Nerven oder empfindlichen Mägen und mir ist an
einigen Stellen wirklich flau geworden.
Das Krasse an der Geschichte ist aber dass den Menschen auf Homali
Sagina wirklich nichts anderes angetan wird als das was wir auf der Erde
täglich Millionen von Tieren für die Fleischindustrie antun. Es wird
gemästet, gerupft, geschlachtet, kastriert, gezüchtet und gemolken, nur
dass es sich auf Homali Sagina nicht um Tiere sondern um Menschen
handelt die dies alles über sich ergehen lassen müssen.
Im Prinzip weiß man selbstverständlich dass das alles nicht
ungewöhnlich ist aber der Mensch ist ja Weltmeister im Verdrängen und
diese Taten bekommen einen ganz anderen Stellenwert wenn man sich
vorstellt dass wir Menschen so behandelt werden würden wie wir
tagtäglich die Tiere behandeln, obwohl das ja eigentlich keine Rolle
spielen sollte.
Die Autorin hat mit diesem Buch wirklich eine großartige Geschichte
geschaffen um auf die unzähligen Missstände in der Massentierhaltung und
der Fleischindustrie aufmerksam zu machen und vielleicht sogar den
einen oder anderen Verbraucher dazu zu bewegen respektvoller/bewusster
mit Fleisch umzugehen (Aussage Nachwort).
Das Ende ist zwar abgeschlossen aber gleichzeitig auch offen, so dass
ich persönlich auf eine Fortsetzung hoffe denn mir hat das Buch
ausgesprochen gut gefallen, ich habe es regelrecht verschlungen denn es
war ungewöhnlich, spannend, sehr krass und mal etwas völlig anderes.
Absolut zu empfehlen aber nur für abgehärtete Leser mit
unempfindlichen Mägen geeignet die es gern grausam, brutal und blutig
haben!
Marie Wigand wurde 1988 in Zittau geboren und im Kreis
Kaiserslautern aufgewachsen. Sie lebt heute mit Ihrem Mann und drei
Kindern in Niedermohr. Sie studierte Germanistik und evangelische
Theologie, danach machte sie ihren Abschluss zur Staatlich geprüften
technischen Assistentin für Biologie und ist überzeugte Vegetarierin.
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