Unser 5 jährige Hahn Gerd hat in seinem Leben bereits mehrfach Pech gehabt! Zuerst der „Aufhänger“ vor 3 Jahren und dann diese mysteriöse Krankheit mit dem beginnenden Leberversagen, die ihm fast das Leben gekostet hat…!
Diese Vorfälle haben Gerd schneller altern lassen als die anderen Mädels der ersten Generation (Uschi und Ingrid)! Seit dem Lebervorfall ist Gerd nicht mehr ganz der Alte geworden! Er schläft mehr als die anderen und hatte seitdem auch leichte Probleme beim Laufen und bei der Koordination! Auf die Stange fliegen kann er schon seit über einem Jahr nicht mehr! Der Drachentöter baute ihm deshalb eine Hühnerleiter aber auch diese bekommt er schon länger nicht mehr bewältigt…! Seitdem schläft er in einem Katzenkorb unter den Stangen!
Vor ca. 2 Monaten wurde es mit dem Laufen immer schlechter! Zuerst stolperte er immer häufiger und mittlerweile stolpert er eigentlich nur noch! An guten Tagen (die mittlerweile aber selten sind) läuft er zwar sehr langsam aber recht normal, an den anderen Tagen ist sein stolpern schwer mit anzusehen…!
An den guten Tagen geht er sogar noch in den Auslauf, an den schlechten bleibt er im Stall…! Dies hat zur Folge dass er beim Futter zu kurz kommt und wir ihn seit Wochen separat füttern und zwar mit richtigen Vitaminbomben und allem was der Kühlschrank gerade an Obst und Gemüse hergibt! Er bekommt auch Haferflocken und Aufbaupaste!
Jetzt könnte man natürlich sagen „Warum erlöst ihr den armen Kerl nicht?“ und die Antwort ist: Weil es ihm ansonsten gut geht! Wir haben nicht den Eindruck dass Gerd Schmerzen hat und leidet! Er hat sehr guten Appetit, freut sich und ist immer ganz aufgeregt wenn wir mit seiner Schüssel zu ihm kommen um ihm sein Spezialfutter zu bringen! Er gackert und ist munter!
Da wir aber keine Mediziner sind und nicht möchten dass er unnötig leidet, haben wir Gerd von unserer neuen Super-Tierärztin begutachten lassen! Sie hat sich viel Zeit für ihn genommen, hat neurologische Tests mit ihm durchgeführt und ist zur selben Einschätzung gekommen wie wir! Gerd hat ein neurologisches Problem (vielleicht Spätfolgen seiner Lebererkrankung), ist aber ansonsten munter und hat keine Schmerzen! Schön dass sie zu der Selben Einschätzung gekommen ist, so weiß ich dass ich auf mein Bauchgefühl hören kann…!
Wir werden Gerd also so lange wie möglich weiterhin pflegen und ihm eine gesonderte Behandlung zukommen lassen! So lange er munter ist, guten Appetit hat, Lebenswillen zeigt und an guten Tagen sogar den Stall verlässt, darf er bei uns bleiben! Man leistet bei einem Menschen ja auch nicht Sterbehilfe wenn er z.b nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmt ist, seitdem schlecht laufen kann, ansonsten aber fit ist…!
Unsere Ärztin traut uns durchaus zu dass wir beurteilen können wenn der Zeitpunkt für Gerd gekommen ist und dann sollen wir uns bei ihr melden! Zur Zeit sieht sie diesen Zeitpunkt aber noch nicht und wir auch nicht…! Die spezielle Zuwendung ist für uns überhaupt kein Thema sondern selbstverständlich…!
Sollte er allerdings aufhören zu fressen, nur noch rumhocken und einfach nicht mehr wollen dann wird sie ihn erlösen…! Niemand weiß wann dieser Zeitpunkt da sein wird, es kann in ein paar Tagen, in ein paar Wochen oder in ein paar Monaten sein…!
Lassen wir uns also überraschen wie lange wir Gerd noch haben werden! Wir haben das jedenfalls gut im Auge, möchten ihn aber so lange weiterleben lassen wie er sich nicht quält…! Wenn der Zeitpunkt da ist dann sind wir jedenfalls darauf vorbereitet und lassen ihn gehen! Bis dahin darf er noch bei seinen Mädels bleiben…!
Es tut mir nur leid dass jetzt Winter ist denn ich hätte ihm seine letzte Zeit sehr gern im Sommer auf der Wiese und in der Sonne gegönnt…!
Bei soviel guter Pflege schafft er es ja vielleicht noch bis zur nächsten Gartensaison. Der zähe Gockel überlebt die Mädels alle
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